BEYOND THE HATE - Darkest Times
Mehr über Beyond The Hate
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 08.03.2024
- Sign Of Weakness
- Alone I Die
- The Lighthouse
- Black Within
- The Plague Upon Us
- Left Behind
- Dark Is The Sky
- Dead Ones
- Stranger In Me
- Times Of Misery
- The Last Moments
- In Memoriam
Richtig tolle Melodien, aber die Band findet keinen Punkt.
Manchmal kann sich ein ALbum relativ lang strecken - und das ist meistens kein allzu gutes Zeichen. Die Finnen von BEYOND THE HATE haben auf ihrem Debüt die volle Stunde gefüllt und insgesamt zwölf Songs aus dem Schnittfeld von melodischem Death Metal und epischem Doom zusammengetragen, dabei aber nicht die konventionelle Mischung gewählt, sondern sich eher an Acts wie AMORPHIS und SAMAEL orientiert - und das mit dem typisch finnischen Touch melodischen Edelstahls. Die Referenzen sind also nicht schlecht gewählt, und wenn man einzig den manchmal verträumten, aber doch sehr düsteren Gitarren lauscht, kann man sich von den Klängen einer Platte wie "Darkest Times" auch schnell mitreißen und entführen lassen. Gibt es also kein Problem?
Nun, leider kann man diese Frage nicht im Sinne der Band beantworten, denn so fein die Herrschaften ihre Epen auch starten, so schleppend ist die Entwicklung innerhalb der einzelnen Kompositione, die größtenteils mit der Schwierigkeit zu kämpfen haben, dass sie kein Ende finden. BEYOND THE HATE ist leider nicht besonders gut darin, die Spannung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, so dass die monumentalen, manchmal auch ausladenden Arrangements anfangs sehr vielversprechend wirken, mangels echter Variation dann aber doch ins Endlose abdriften - und dort will man dem Quintett irgendwann nicht mehr folgen.
Nimmt man beispielsweise Songs wie 'Times Of Misery' und 'Dark Is The Sky', hört man anfangs verführerische, epische Dark-Metal-Sounds, die richtig schön in den Fluss kommen und auch mit tollen Melodien veredelt werden. Doch beim Fortschreiten des Materials fehlen dann die Besonderheiten, sowohl beim Gesang, aber auch in der Modifikation des Riffings. Es muss nicht zwingend das Ziel sein, die Nummern kompakt zu gestalten, aber die Idee, auf ein Finish zuzusteuern, das am Ende kein wirkliches ist, schlägt in vielen Nummern auf "Darkest Times" leider fehl. Immerhin gibt es einige angenehme Ausnahmen, so etwa das starke Duett mit Gastsängerin Katri Hiovain-Asikainen in 'Black Within', das bei weitem nicht so schwer klingt wie das Gros des übrigen Materials. Und auch das von Pianos getragene Schlussstück 'In Memoriam' sticht heraus, auch hier dank der Beteiligung von Gastmusiker Jaakko Mäntymaa, weil alles ein bisschen zielstrebiger arrangiert ist.
Das Dilemma, in dem sich BEYOND THE HATE mit ihrem Erstlingswerk befindet, ist sicherlich kein unlösbares, aber eins, an dem die Band arbeiten sollte. Denn über das vorhandene Potenzial der Finnen muss man beileibe nicht diskutieren, das ist nämlich ganz klar vorhanden. Aber solange es nicht besser gelingt, in den Tracks auf den Punkt zu kommen, bleibt der letztendliche Output zu träge und langatmig. Einzelne Nuancen auf "Darkest Time" sind schon in der Spur, aber das Gesamtwerk leider noch nicht.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes