BIRTH CONTROL - Live In Fulda
Mehr über Birth Control
- Genre:
- Krautrock / Hardrock
- Label:
- Wallbreaker
- Release:
- 25.09.2004
- Rock The Road
- The Work Is Done
- Trial Trip
- Like Nothing Ever Changed
- Alsatian
- Call Me
- Gamma Ray
- In The City
Das mittlerweile vorletzte Livealbum "Live In Fulda" von BIRTH CONTROL ist etwas Besonderes. Aufgenommen wurde es vom Wallbreaker Eckhard Gallus ausschließlich mit Mikrophonen, wodurch die Liveatmosphäre authentisch eingefangen worden ist. Mitgeschnitten wurde die "Live In Fulda" 2004 auf der Tournee zur "Alsatian", der bislang jüngsten Studioscheibe des Krautrock-Flaggschiffs BIRTH CONTROL. Entsprechend stark ist das Album vertreten. Die Hälfte der acht Titel stammt von dieser Platte. Wer hat da gerade gerufen: "Was, nur acht Stücke?" Wir reden hier von Krautrock, und da reizen auch acht Stücke die 80 Minuten Spielzeit, die auf eine Audio-CD passen, fast bis auf die letzte Sekunde aus.
Gleich zu Beginn werden wir Zeugen des historischen Augenblicks, in dem das neue 'Rock The Road' den Veteranen 'The Work Is Done' als Konzerteröffner ablöst. Beim folgenden, über zehnminütigen Klassiker 'Trial Trip' hat die Band die erste Gelegenheit, ihre Virtuosität und Spielfreude auszutoben. Darauf folgen zwei Überhämmer der "Alsatian": Bei dem melancholischen Bluesrock 'Like Nothing Ever Changed' zeigt Gitarrero Peter Engelhardt sein Können. Achtung: Es besteht die Gefahr eines Ohrwurmbefalls, mir ging die Melodie tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Und irre ich mich oder wird beim Ausklingen kurz das Thema von PINK FLOYDs 'Shine On You Crazy Diamond' angespielt? Auf dem etwas härteren Stück 'Alsatian' haben Sascha Kühn und seine Orgelkünste größere Anteile. Mit 'Call Me' gibt es ein weniger bekanntes Lied des 1996er Albums "Jungle Life" zu hören. Und dann kommt der ultimative Gammastrahlen-Overkill: Auf über 27 Minuten wird 'Gamma Ray' zelebriert, ohne auch nur einem Moment langatmig zu werden. Kenner wissen, dass der interessante Teil immer nach der gemeinsamen Perkussionseinlage kommt. Dieses Mal spielt Bassist Hannes Vesper ein Solo. Überhaupt ist der Bass bei BIRTH CONTROL kein Begleitinstrument, sondern eher die zweite Gitarre, die nur halt etwas tiefer tönt. Dann hat Peter Engelhardt ein ausgedehntes Solo, mit dem er das tatsächlich anwesende und tatsächlich hörbare Publikum begeistert. Etwas pathetisch, aber völlig zutreffend hat die FAZ ihn als den "beste(n) Rock-Gitarrist(en) deutschen Geblüts" bezeichnet. Ohne Zweifel spielt der Mann in einer Liga mit Michael Schenker, Uli Roth und Axel Rudi Pell. Schließlich startet Nossi Mitsingspielchen, und sofort ist das Publikum der zwölfte, äh der fünfte Mann. Zum Ausklang gibt es das kompakte 'In The City', bei dem noch mal alle Bandmitglieder ihr Können demonstrieren.
"Live In Fulda" ist ein großartiges Livealbum. Aufgrund der erwähnten Art der Aufnahme ist ständig hörbar, dass hier eine richtige Band vor richtigem Publikum ein richtiges Konzert gespielt hat. Die CD gibt es übrigens nicht im Handel, sondern sie ist ausschließlich über http://www.wallbreaker.de zu beziehen.
Anspieltipps: Like Nothing Ever Changed, Alsatian, Gamma Ray
- Redakteur:
- Stefan Kayser