BLOOD INCANTATION - Starspawn
Mehr über Blood Incantation
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 18.08.2016
- Vitrifcation Of Blood (Part 1)
- Chaoplasm
- Hidden Species (Vitrification Of Blood Part 2)
- Meticulous Soul Devourment
- Starspawn
Wo ist nur das Bauchgefühl bei diesen tollen Veranlagungen?
Es ist nicht immer hilfreich, technisch nahe an der Perfektion zu sein und seinem Instrument nahe jede Tonfolge entlocken zu können, die einem gerade vorschwebt. Dies müssen die Jungs von BLOOD INCANTATION auf ihrem aktuellen Werk ziemlich schmerzlich spüren, denn die überambitionierte Demonstration vollkommener Brutalität steht dem gleichzeitigen Anspruch, ein progressives, in sich stark vertracktes Album zu kreieren, in vielen Passagen von "Starspawn" entgegen. Und auch wenn einzelne Teile der neuen Scheibe durchaus hörenswert sind: In einem Rutsch kann man die fünf Songs gerade im Hinblick auf den unglücklichen Start nur schwer genießen.
Es gehört sicherlich eine Menge Courage dazu, einen schweren Brocken wie 'Vitrification Of Blood (Part 1)' gleich an den Anfang zu stellen, nicht nur weil das Teil mit immerhin 13 Minuten der längste Track des Albums ist. Die vielen Elemente, die BLOOD INCANTATION hier verarbeitet, bekommt die Band nämlich gar nicht unter einen Hut, ohne den Fluss völlig zu zerstören. Folgerichtig klingt vieles abgehackt und erzwungen und letztendlich mit gehöriger Kopflastigkeit durchgesetzt. Dass gleichzeitig eine tolle Instrumentalpassage enthalten ist und die Riffs wirklich killen, klingt da schon fast wie ein Widerspruch, ist aber erlebte Realität.
Und genau solche Erlebnisse hat man auf "Starspawn" häufiger. Man kann den Musikern keinesfalls vorwerfen, ein spannungsarmes Werk erschaffen zu haben, aber irgendwann den kompakteren Weg einzuschlagen, hätte der Sache dennoch sehr gut getan. So hingegen bleibt viel Stückwerk, welches zwar an sich betrachtet faszinierend stark ist, in der gebündelten Masse aber keinen konsequenten Weg findet, irgendwie zueinanderzufinden. BLOOD INCANTATION gibt also Rätsel auf, weil musikalisch viel Überzeugendes geschieht, beim Songwriting aber zu viel Durcheinander herrscht. Schade drum, denn diese Platte hätte ein echtes Meisterwerk werden können!
Anspieltipps: Chaoplasm, Meticolous Soul Devourment
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes