BLOOD TSUNAMI - Grand Feast For Vultures
Mehr über Blood Tsunami
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 24.04.2009
- Castle Of Skulls
- Nothing But Contempt
- Personal Exorcism
- Grand Feast For Vultures
- Horsehead Nebula
- One Step Closer To The Grave
Ein leckerer Happen - nicht für die Geier, sondern für qualitätsorientierte Thrasher.
Knapp zwei Jahre nach Erscheinen des Debütalbums "Thrash Metal" haben die Norwerger BLOOD TSUNAMI ihr zweites Album am Start. Der Muskelmann mit der Sense, der das Erstlingswerk in bester MANOWAR-Manier zierte, scheint ein großes Fressen für die Geier abgegeben zu haben, wie ein Blick auf das Albumcover vermuten lässt.
Auf "Grand Feast For Vultures" präsentieren sich BLOOD TSUNAMI, die mit Bård G. Eithun alias Faust (ex-EMPEROR) einen recht bekannten Musiker im Line-up haben, in stärkerer Form als auf dem überwiegend gutklassigen Debütalbum "Thrash Metal". Die Band hat die Schlagfrequenz hörbar gesteigert und Drummer Faust lässt die Doublebass häufiger und ausdauernder rattern. Die Vocals von Frontmann Pete Evil klingen angefressener als auf dem Vorgängeralbum und auch die tiefen, teilweise fast schon Death-Metal-artigen Shouts im Hintergrund sind in dieser Form neu im Sound der Norwerger.
Das gesteigerte Aggressionslevel macht sich bereits beim sehr flotten Eröffnungstitel 'Castle Of Skulls' deutlich bemerkbar, drücken BLOOD TSUNAMI hier doch in Sachen Tempo mächtig auf die Tube. Die kräftigen Background-Vocals und das garstige Gekeife von Pete Evil in Zusammenschau mit der permanent ratternden Doublebass und dem aggresiven Riffing sorgen schon anfangs für eine ordentliche Abfahrt. Im Stile alter EXODUS oder auch der ganz frühen METALLICA lassen BLOOD TSUNAMI auf ihrem Zweitwerk wahrhaftig nichts anbrennen, was Tracks wie das aggressive 'Nothing To Contempt' deutlich illustrieren.
Doch BLOOD TSUNAMI können nicht nur mit den Highspeed-Titeln des Zweitwerks punkten, sondern auch mit den beiden Longtracks dieser Scheibe. 'Horsehead Nebula' (über zwölf Minuten lang) sowie 'One Step Closer To The Grave' (deutlich über zehn Minuten Spielzeit) zeugen von musikalischer Raffinesse und einem beachtlichen Melodieverständnis. 'Horsehead Nebula' entfaltet sich als mitreißende Komposition, die teilweise an das Grundriff des IRON MAIDEN-Klassikers 'Aces High' angelehnt ist und den Stil des "Master Of Puppet"-Albums von METALLICA einfließen lässt. Das Ergebnis ist ein facettenreicher Instrumentaltitel mit überragenden Gitarrenleads, der die besten Momente von MAIDEN mit dem frühen METALLICA-Schaffen zu einem homogenen und sehr genussvollen Ganzen verquickt. Mit 'One Step Closer To The Grave' verhält es sich ähnlich. Recht gemächlich beginnt dieser Longtrack, ehe eingängige Leads erklingen, die deutlich durch klassische Metaleinflüsse gekennzeichnet sind. In der zweiten Hälfte des Titels rattert die Doublebass und BLOOD TSUNAMI erfreuen den Zuhörer mit geradezu episch klingenden Gitarrensoli vor einer druckvoll klingenden Doublebass-Kulisse.
Die musikalische Szenerie ist somit zweigeteilt: Es gibt fünf überwiegend rauh gefärbte, eher geradlinig angelegte Thrash-Kellen mit guten Soli und zwei sehr gute Longtracks, die merklich von klassischen Heavy-Bands wie IRON MAIDEN beeinflusst wurden und fast die Hälfte der Spielzeit dieser Scheibe einnehmen.
Als Resümee ist festzuhalten, dass "Grand Feast For Vultures" ein rundum gutes Thrash-Scheibchen mit Tendenz nach oben ist, das dank seiner Vielseitigkeit sowohl Anhängern der ruppiger Thrash-Schule als auch Fans, die dem klassischen Metal zugetan sind, durchaus gefallen sollte. Fett produziert ist die Scheibe übrigens auch. Wer sich ein Bild anhand von Klangproben machen möchte, der möge bitte hier vorbeisurfen.
Anspieltipps: Castle Of Skulls, Grand Feast For Vultures, Horsehead Nebula
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin Loga