BOA, PHILLIP & THE VOODOOCLUB - Helios (Re-Mastered)
Mehr über Boa, Phillip & The Voodooclub
- Genre:
- Indie-Rock
- Label:
- Vertigo Berlin (Universal)
- Release:
- 04.03.2011
- And Then She Kissed Her
- Wonderless
- Pretty Bay
- 30 Men On A Dead Man's Grave
- Puppets On A Strang
- Pfirsicheisen
- Life After Being A Zombie
- The Laughing Moon
- Sirens From Hell
- Galerie Der F?lschungen
- The Undersea World Of Jaques Costeau And His Friends
- Tristane
- Laura Deathley
- The Moonlight With Me (unveröffentlicht)
- 1/2 Chicken From Hell (Bonus Track)
- Angels Of Sorrow (Bonus Track)
- Lifelong Boardwalk (Bonus Track)
- And Then She Kissed Her (2011 Mix )
Erfrischungskur für ein zeitloses Album - gespickt mit leckeren Zugaben.
Wir schreiben das Jahr 1991. Während die SCORPIONS mit 'Wind Of Change' Musikgeschichte schreiben und TORFROCK den 'Beinhart'-en Sound für den "Werner"-Film liefert, hat das Musikbusiness mit dem Tod von Freddie Mercury einen herben Verlust zu verdauen. NIRVANA veröffentlichen "Nevermind" und schlagen bei der breiten Masse wie eine Bombe ein. Nicht ganz so laut, aber dennoch erfolgreich wird die Veröffentlichung des "Helios"-Albums eines gewissen Ernst Ulrich Figgen. Seines Zeichens besser bekannt als PHILLIP BOA. Gemeinsam mit dem VOODOO CLUB schafft es das Werk immerhin auf Platz 20 der Albumcharts. Während die inländische Musikpresse über ihn ablästerte, war er im Ausland weitaus beliebter. Chaos-Interviews und Konzertabbrüche gehörten zum guten Ton des Meisters, der sich oft unverstanden fühlte.
Fast auf den Tag genau nach zwanzig Jahren erscheint dieses Werk noch einmal als remasterte Version und bietet eine schöne Zeitreise in die Anfänge der Neunziger Jahre. 'Helios' beinhaltete damals nicht unbedingt zu viele Hits und war auch kein leichtes und eingängiges Album. Allerdings setzte die Band mit dem Opener 'And Then She Kissed Her' einen Meilenstein, der zum Kulthit einer ganzen Szene avancierte und 'Container Love' den Rang ablief. Damals wurde Herr BOA gern als DER Indie-Held gefeiert, wovon bei der jüngeren Generation heute nicht mehr viel hängen geblieben ist. Ja, jede Zeit hat eben ihre Helden.
Doch so leicht ist ein PHILLIP BOA nicht unterzukriegen und nach einigen Jahren der PIA LUND-Losigkeit haben sich die beiden wieder zusammengerauft. Neben den traditionellen Weihnachtskonzerten in Leipzig gibt es hier und da immer mal wieder einen Auftritt. Wer von damals auch nur noch eine CD mit vielen Kratzern oder gar eine Kassette hat, der kann jetzt die Stücke wieder im frischen Soundgewand genießen und wird dabei schnell feststellen, dass diese Musik einfach zeitlos ist. Sie hat überhaupt nichts von ihrem damaligen Charme eingebüßt und sicher wird mancher hier noch ein Liebhaber der Band werden. Getreu dem Motto: "Besser spät als nie". Für den Fan bedeutet das, CD an und zurück in die Vergangenheit. Bei '30 Men On A Dead Man`s Grave' oder 'Life After Being A Zombie' lässt es sich herrlich in Erinnerungen schwelgen.
Das ganze Werk noch einmal durchzuackern ist nicht nötig, denn dazu wurde in der Vergangenheit genug gesagt. Damit diese Wiederauflage keine Mogelpackung wird, gibt’s als Zugabe noch fünf weitere Songs dazu. Das verträumte 'The Moonlight With Me' bildet dabei das Highlight, welches bis dato nicht veröffentlicht wurde. Dazu einige Songs, die vorwiegend als Single erhältlich waren und fertig ist das BOA-Wunschkonzert, das mit einer neuen Version von 'And Then She Kissed Her' abgerundet wird.
Zeitgleich zu "Helios" erscheint mit "Boaphenia" das darauffolgende Album noch einmal neu. Das einzige, was etwas schade ist, dass es nicht beide Werke in einer Ausgabe gibt, denn der Fan hätte sich darüber bestimmt gefreut. Dafür sind aber in Kürze die Songs beider Werke, wenn auch nicht alle, live zu erleben. Die Band geht auf Tournee und wird jeweils die ersten elf Lieder dieser beiden Alben spielen. Und wer weiß, vielleicht gibt’s ja da als Trostpflastern noch einen Klassiker als Nachschlag obendrauf.
- Redakteur:
- Swen Reuter