BODYGUERRA - Invictus
Mehr über Bodyguerra
- Genre:
- Hard Rock / Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fastball Music
- Release:
- 15.09.2023
- Bllood And Stones
- Troublemaker
- Twilight
- She Bop
- Confident Woman
- Devil's Eye
- I Stop Listening To You
- Time Goes By
- Too Late
- C'mon, Tell Me
- My Mother Told Me (Acapella)
Solider, aber auch eigenwilliger Hard Rock aus Köln.
BODYGUERRA aus Köln ist eine klassische Hard-Rock-Band, die bereits zwei Langspieler und Touren im Vorprogramm von GRAHAM BONNET (ehemals bei RAINBOW und MSG) und DAVID REECE (ehemals ACCEPT) auf dem Buckel hat. Aktuell besteht der Vierer aus Sängerin Ela Sturm, Gitarrist und Bandkopf Guido Stoecker, Bassist Robert Brenner und Schlagwerker Jason Steve Mageney und legt gerade mit "Invictus" seinen dritten Langspieler vor, der über Fastball Music erscheint und in Rolf Munkes Empire Studios produziert wurde.
Musikalisch lassen sich die Kölner dabei am besten irgendwo zwischen klassischem Hard Rock und Heavy Metal einordnen, wobei man hin und wieder definitiv den Einfluss der New Wave of British Heavy Metal deutlich heraushören kann. Dazu kommt, dass Gitarrist Guido nicht nur optisch und in Sachen Gitarrenwahl sehr in Richtung STEVIE RAY VAUGHAN schielt, sondern auch musikalisch durchaus dem Blues immer wieder seine Spielräume zugesteht. Bestes Beispiel für diese Seite des Quartetts ist sicher 'She Bop', das tatsächlich eher als beschwingter Kneipenrocker daherkommt und neben Mr. Vaughan gerade bei der Gitarrenarbeit schon fast frappierend auf einen gewissen bärtigen Zeitgenossen namens Gibbons schielt, der den Sound von ZZ TOP maßgeblich geprägt hat. Alles in allem eine durchaus unterhaltsame Nummer, die bei den Clubshows der Truppe sicher auf offene Ohren stoßen dürfte.
Zumeist haben bei BODYGUERRA aber doch die härtere Gitarre und der klassische Hard Rock das Zepter fest in der Hand, was sie etwa in Nummern wie 'Blood And Stones' oder 'Confident Woman' ziemlich deutlich unter Beweis stellen. Doch trotz sehr gutem Handwerk wollen die Tracks nicht so richtig bei mir zünden. Teilweise liegt das am Tempo vieler Nummern, das irgendwie immer so wirkt, als würden zwei oder drei Beats per minute fehlen, damit die Songs so richtig aus den Startblöcken kommen. Des Weiteren tue ich mich unheimlich schwer mit den Phrasierungen und Gesangsmelodien von Fronterin Ela. Bitte nicht falsch verstehen, sie hat eine tolle Stimme und gerade wenn es so richtig rotzig wird, macht sie einen tollen Job. Trotzdem biegen die Gesangspassagen immer wieder in Richtungen ab, die für mein Ohr etwas zu ungewohnt und geradezu sperrig klingen. Einerseits verpasst das der Band eine ordentliche Portion Eigenständigkeit, hält aber eben auch Tracks wie 'Devil's Eye', der eigentlich durchaus Hit-Potential hat, etwas zurück. Entsprechend bleibt bei mir als ganz großes Highlight auch nur das viel zu weit hinten in der Trackliste platzierte 'C'mon, Tell Me' hängen, bei dem der Refrain endlich einmal so richtig ins Ohr geht und das zusätzlich von Guidos tollem Slide-Gitarrensolo garniert wird.
Trotzdem möchte ich eigentlich nicht den Miesepeter raushängen lassen, denn im Kern ist "Invictus" ein solides und handwerklich starkes Album, das durchaus seine Fans finden dürfte. Entsprechend könnt ihr meinen sieben Zählern auch noch locker einmal einen Punkt hinzuaddieren, wenn ihr etwas besser mit Elas ungewöhnlicher Melodieführung klarkommt, als mir das gelungen ist.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs