BROKEN DOWN - The Other Shore
Mehr über Broken Down
- Genre:
- Ambient / Industrial / Noise
- ∅-Note:
- 1.00
- Label:
- Altsphere Production
- Release:
- 26.02.2016
- Baine
- Mr. Sun
- The Other Shore
- Rearview Mirror
- Scribble Your World
- Alienated Music
- This Art Is Mine
- Speculator
- Puzzle
Planlos am Computer zusammengestöpselte Song-Experimente.
Es gibt Bands, die sich einfach nicht in eine Schublade stecken lassen wollen. So handhabt es auch das Bandprojekt BROKEN DOWN, das seit dem Jahr 2014 seiner ganz eigenen Vision von Musik folgt. An dieser Stelle von einer Band zu sprechen ist dabei eigentlich nicht ganz korrekt, denn hierbei handelt es sich viel mehr um ein Ein-Mann-Projekt des französischen Musikers Jeff Mauerer, der vom Gesang bis hin zu den Drums sämtliche Instrumente selbst einspielt. Trotz der erst kurzen Bandgeschichte steht dieser Tage mit "The Other Shore" aber bereits der zweite Longplayer in den Regalen.
Musikalisch sitzt der Franzose mit seinem Projekt zwischen allen Stühlen. Industrial, Pop, Hip-Hop und eben auch ein wenig Gothic, der Hörer kann auf dem Silberling Einflüsse aus nahezu jedem denkbaren Genre finden. Das klingt auf Anhieb nach einer ganz verrückten Mischung, ist aber von Mauerer so beabsichtigt, wie der Musiker in der Bandvorstellung auf der Homepage selbst erläutert. Dort macht er auch direkt klar, dass der Zugang zu seinen Songs nicht jedem leicht fallen wird, womit er durchaus recht hat. Prinzipiell muss das ja keine negative Aussage sein, denn jeder Musik-Fan wird diese Alben kennen, die erst nach vielen Hördurchläufen ihre ganze Wirkung enfalten, dann aber einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen.
Leider ist "The Other Shore" aber defintiv kein solches Album geworden. Was uns Mauerer im Promotext als anspruchsvolle und komplexe Musik verkaufen möchte, das entpuppt sich mit fortschreitender Spielzeit immer mehr als planloses Experiment. Eine nette Keyboard-Melodie hier, ein gefällige Industrial-Gitarre dort, das ist alles ganz nett anzuhören, reicht aber bei weitem nicht, um damit ein ganzes Album zu bestreiten. Das Problem liegt dabei sogar weniger in der Arbeit an den Instrumenten, die allesamt gut produziert sind, sondern viel mehr im verfahrenen Songwriting der Scheibe, das zu keiner Zeit einen roten Faden in den einzelnen Songs erkennen lässt. Ein weiterer gravierender Schwachpunkt ist die gesangliche Leistung von Mauerer, dessen Stimme einfach viel zu monoton und emotionslos ist. Man könnte den eintönigen Gesangsstil vielleicht noch verkraften, wenn der Franzose dabei wenigstens die Töne treffen würde. Doch selbst das gelingt ihm nur sehr vereinzelt, was das Mastermind hinter BROKEN DOWN aber nicht davon abhält, mutig eine Gesangspur nach der andere übereinander zu schichten und damit der Scheibe den endgültigen Todesstoß zu versetzen.
So bleibt unter dem Strich nicht wirklich viel von "The Other Shore" hängen, außer dem durchweg negativen Gesamteindruck. Zumindest ist die Scheibe ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht jedes am Computer zusammgestöpselte Song-Experiment unter dem Deckmantel der anspruchvollen Musik verkaufen kann, wie es Mauerer in der großspurigen Selbstbeschreibung auf der Homepage versucht. Nimmt man die unterirdische Gesangsleistung hinzu, dann kann man nur festellen, dass diese Scheibe definitv nicht in die heimische CD-Sammlung gehört.
- Note:
- 1.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs