BULLFROG - Second Wind
Mehr über Bullfrog
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.25
- Label:
- Sireena Records / Broken Silence
- Release:
- 09.03.2012
- G-Town madness
- Don't Think Of Tomorrow
- I Don't Care
- Baja "C"
- Wake Up
- Shit Goddamn
- Step On The Gas
- Dreamer
- All I Know
- Teenage Suicide (Bonus Track)
- Little Queenie (Bonus Track)
- Let#s Get Loaded (Bonus Track)
- It's Up To You (Bonus Track)
- It's All Over Now (Bonus Track)
Re-Release eines alten Underground-Klassikers
Warum nun ausgerechnet die dritte Scheibe aus dem BULLFROG-Katalog einen Re-Release erfährt und man die vorangegangenen Scheiben einfach so übergeht, erschließt sich aus keinem logischen Zusammenhang. "Second Wind" ist dem Hörensagen nach zwar die beste Veröffentlichung der Band, die in den frühen 80ern sogar zu Rockpalast-Ehren kam, doch eine komplette Chronologie der Ereignisse wäre für Liebhaber des klassischen Hardrocks sicherlich auch eine interessante Geschichte gewesen.
Sei's drum: Die Neuauflage ist auch ohne Nebenschauplätze eine lohnenswerte Angelegenheit, die nicht selten an die parallel veröffentlichten Werke aus dem Hause AEROSMITH erinnern. Zwar sind BULLFROG anno 1980 nicht so ungestüm vorgegangen wie die Boston-Boys, doch gerade der Gitarrensound und das unnachahmliche Feeling bei den Soli zeigt Parallelen auf, die in diesem Zusammenhang natürlich nur wünschenswert sein können. Allerdings fehlt es "Second Wind" hier und dort an den nötigen Ecken und Kanten; hätten Tyler und Co. bereits damals mit Desmond Child zusammengearbeitet, hätte das Resultat ähnlich ausfallen können wie das Material des BULLFROG-Drittlings - nur eben mit dem Unterschied, dass AEROSMITH wesentlich eigenständiger waren als ihre deutschen Kollegen.
Nichtsdestotrotz ist "Second Wind" definitiv eine feine Classic-Rock-Scheibe, die sich vor allem dann positiv hervortut, wenn die band einige bluesige Einsprengsel in die Arrangements packt und das Ganze mit einem feinen Solo garniert. Das groovige 'Wake Up', das anschließende 'Shit Goddamn' und das melodische 'Dreamer' stechen deutlich heraus, aber auch 'I Don't Care' und 'G-Town Madness' sind als eingängige Vertreter ihrer Zunft eine Bereicherung. Der reguläre Teil von "Second Wind" lässt abgesehen vom etwas schwächeren 'Baja "C"' und dem weniger spektakulären 'All I Know' schließlich auch keine Wünsche offen.
Der Zugabeteil hingegen ist nicht ganz so stark, aber eben auch nur ein Bonus. 'Teenage Suicide' und das ebenfalls im Blues verwurzelte 'Little Queenie' sind bemerkenswert, die etwas lahmeren Songs zum Ende, und hier speziell 'It's All Over Now' und 'It's Up To You' sind hingegen wohl nicht ohne Grund vom eigentlichen Album ferngehalten worden. Aber da es sich hier lediglich um ein paar Upgrades zum offiziellen Release handelt, will man nicht meckern.
Unterm Strich bleibt nämlich ein wirklich positiver Eindruck, der das Interesse an weiteren Releases aus dem Hause BULLFROG steigert. Für dieses Jahr ist noch eine DVD mit dem Auftritt beim Rockpalast geplant - und darauf darf man sich jetzt schon freuen!
Anspieltipps: Little Queenie, G-Town Madness, Dreamer
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes