CALM HATCHERY - Sacrilege Of Humanity
Mehr über Calm Hatchery
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Selfmadegod Records
- Release:
- 20.12.2010
- Rattlesnake Dream
- Sea Of Truth
- Messerschmitt
- We Are The Universe
- Mirror Giants
- Hymn Of The Forgotten
- Them
- Lost In The Sands
- Those Who Were
- Shine For The Chosen One
- The Blood Of Stalingrad
- 88
- Maerd Ekanselttar
Feiner technischer Death Metal aus dem Todesblei-Imperium Polen
Kurz vor Toreschluss kann man in der Jahresübersicht sicherlich eines ganz klar konstatieren: Nämlich dass der Death-Metal-Thron in diesem Jahr nach Osteuropa wandern muss. Betrachtet man den Gesamtoutput der polnischen Szene anno 2010, kommt man nicht umher, seine Top Ten mit diversen Schmuckstücken aus dem einstigen Underground zu bestücken. Eines dieser Alben dürfte sicher auch der aktuelle Longplayer von CALM HATCHERY sein, der gemeinsam mit dem letzten IMMOLATION-Album wohl den Streit um das beste technische Album des Jahres austragen sollte. Das Quintett hat sich vom Rückfall in die Demo-Phase vor drei Jahren nicht unterkriegen lassen und lange an den Arrangements des zweiten Full-Length-Albums getüftelt. Herausgekommen ist nun eine ungeheuer vielseitige Scheibe, die nicht nur handwerklich eine echte Offenbarung ist, sondern auch in Sachen Sound einen ausgewogenen Maßstab aus drückend und basisch setzt.
Die Platte beginnt zunächst jedoch relativ unspektakulär und baut erst im späteren Verlauf ihre tatsächliche Klasse auf. Gute, solide Breaks eröffnen den Reigen nach dem Intro 'Rattlesnake Dream', und auch wenn 'Sea Of Truth' und 'Messerschmitt' schon erste Qualitäten aufblitzen lassen, kommt die Maschinerie erst bedächtig und langsam in Schwung. Mit 'Mirror Giants' und dem forschen 'Them' folgen dann jedoch Songs, die den hohen Standard der polnischen Todesblei-Szene nicht nur bestätigen, sondern direkt auch übertrumpfen. Brachiales Riffing, wüstes Gebell, starke Wechsel, forsche Gitarren und trotz der dezent progressiven Herangehensweise ein sehr fokussiertes, bestimmtes Songwriting - da zieht es einem leicht die Schuhe aus. Und die Polen bleiben am Ball und legen mit dem wohl technischsten Track 'Lost In The Sands' brillant nach, bevor mit 'The Blood Of Stalingrad' und 'Shine For The Chosen One' zwei endgültige Death-Metal-Offenbarungen folgen, mit denen die landesinterne Spitze ordentlich ins Wanken gebracht wird. So, ja nur so muss anspruchsvoller, zielgerichteter Death Metal klingen.
Kein Wunder also, dass die Szenerie im europäischen Osten derzeit so gewaltig floriert; der Konkurrenzdruck wird größer, die Qualität steigt, und zum Jahresende bleibt die wohl stärkste Brutalo-Gemeinschaft zurück, die es nach den einstigen Eruptionen in Amerika und Schweden gibt. Und das Schöne dabei: Es sind viele neue, frische Namen, die hier den Standard sichern und auch in Zukunft dafür sorgen werden, dass das Gütesiegel gewahrt wird. CALM HATCHERY respektive "Sacrilege Of Humanity" dürfen sich daher auch gerne zu den Initiatoren einer neuen Bewegung zählen - denn dieses Material killt gewaltig!
Anspieltipps: Lost In The Sands, Shine For The Chosen One, The Blood Of Stalingrad
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes