CARACH ANGREN - Death Came Through A Phantom Ship
Mehr über Carach Angren
- Genre:
- Symphonic Black metal
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 19.07.2013
- Electronic Voice Phenomena (Intro)
- The Sighting Is a Portent of Doom
- ...and the Consequence Macabre
- Van der Decken's Triumph
- Bloodstains on the Captain's Log
- Al Betekent Het Mijn Dood
- Departure Towards a Nautical Curse
- The Course of a Spectral Ship
- The Shining Was a Portent of Gloom
- The Ghost of Raynham Hall (Bonus)
- Ethereal Veiled Existence (Bonus)
- Sepulchral Disequilibrium (Bonus)
<div style="text-align: justify;">Horror in symphonischen Black-Metal-Gewand</div>
Auch das zweite Album der symphonischen Schwarzheimer wurde seitens Season Of Mist neu aufgelegt. Das Fahrwasser hat sich dabei im Vergleich zum Debüt wenig geändert. Auch "Death Came Through A Phantom Ship" ist ein Konzeptalbum, diesmal maritimer Art: erzählt wird die Geschichte des Kapitän Van der Decken, welcher, verfolgt von Geistern, sich und seine Familie umbringt und hernach Kapitän eines Geisterschiffes wird.
Musikalisch kommen einem natürlich wieder DIMMU BORGIR ob der symphonischen Elemente in den Sinn, dazu wohl auch etwas CRADLE OF FILTH. Aber die Band versteht es gekonnt, den Hörer von den allzu offensichtlichen Fährten herunter zu locken und ihre eigene Welt zu bauen. Diese ist grotesk, was seine Ausdrucksmittel und -wege angeht und wendungsreich im auskomponierten Nachzeichnen der Geschichte des Kapitäns - ein musikalisches Horrorszenario, welches der schwarzmetallische Bruder von THE VISION BLEAK sein könnte. Das erzählende Moment wird durch das gut gelungene Intro und das Hörspielartige Intermezzo 'Al Betekent Het Mijn Dood' nochmal unterstrichen, hinzu kommen noch diverse Spoken-Word-Passagen. CARACH ANGREN ist eine der löblichen Ausnahmen, wo das Orchester nicht bloß zur Zierde da ist, die der Band etwas Atmosphäre verleiht. Die stilistisch vor allem aus spätromantischer und typischer Horror-Filmmusik gespeisten Arrangements fügen sich stimmig ein und werden als tragende Rolle eingesetzt. Dies verleiht der Musik zusammen mit dem erzählerischen, häufig wechselnden Charakter ein progressives Element, das mich entfernt an den großen EMPEROR erinnert. Kurz und gut: die Band versteht ihr Handwerk vortrefflich und zeigt keine Ermüdungserscheinungen auf ihrem zweiten Album, sondern präsentiert dem Hörer ein opulentes, düsteres, verspielt-detailreiches Werk. "Death Came Through A Phantom Ship" ist gewissermaßen das musikalische Äquivalent zu einem Tim Burton-Film á la "Sleepy Hollow".
Was den Aspekt der Wiederveröffentlichung angeht, gilt hier dasselbe, wie für das Debüt "Lammendamm": Am Sound wurde nichts verändert, was zwar nicht schlimm ist, aber dem Album gut getan hätte, da er in meinen Augen zwar rau, aber auch etwas schwachbrüstig im Vergleich zum Vorgänger ist. Im Übrigen finden sich in der Bonussektion die zwei verbleibenden Stücke der "Ethereal Veiled Existence" EP, welche man nicht zu den anderen auf das erste Album gepackt hat. Hinzu kommt noch 'Sepulchral Disequilibrium' vom ersten Demo in einer neu eingespielten Version, wenn mich meine Ohren nicht täuschen.
Auch am zweiten Album der Holländer ist musikalisch also nichts auszusetzen, die Veröffentlichungspolitik seitens des Labels, was die Bonustracks angeht, bleibt aber etwas fragwürdig. Für alle, die das Album noch nicht ihr Eigen nennen und etwas mit dem oben geschriebenen anfangen können, sei "Death Came Through a Phantom Ship" – in welcher Version auch immer – ans Herz gelegt.
- Redakteur:
- Christian Schwarzer