CARNAL FORGE - Gun To Mouth Salvation
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2019
Mehr über Carnal Forge
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Vicisolum
- Release:
- 25.01.2019
- Parasites
- Reforged
- Aftermath
- Endless War
- Bound In Flames
- King Chaos
- The Order
- Hellride
- State Of Pain
- Sin Feast Paradise
- The Stench
They aren't dead yet!
Eine neue CARNAL FORGE? Das erste Album seit 2007 und mit neuem Sänger? Ja, ja und nochmal ja! Die Schweden habe ich von "Firedemon" (2000) bis "Aren't You Dead Yet?" (2004) noch regelmäßig verfolgt und für ihren Hochgeschwindigkeits-Thrash, der aber stets genug Köpfchen bewies, um nicht abzstumpfen, abgefeiert. Besonders das 2004er-Werk habe ich anlässlich des neuen Albums nochmal ein paar Runden drehen lassen und fühle mich auf einmal wieder 14 Jahre jünger, geiles Teil! Das letzte Album, "Testify For My Victims" (2007), habe ich bereits gar nicht mehr mitbekommen, was natürlich nachgeholt werden will.
Kommen wir aber nun zu "Gun To Mouth Salvation". Bereits der makabere Titel reiht sich stilistisch nahtlos in die Diskographie ein. Mit dem Opener 'Parasites' fühlt sich der CARNAL FORGE-Connaisseur auch schnell zu Hause. Denn das bandtypische Riffing ist nicht nur hier sehr gelungen, was die beiden Herren Kuusisto über die elf Tracks aus den Handgelenken schütteln, ist ganz großes Tennis.
Doch zurück zum Anfang: 'Parasites' ist auch deshalb ein gelungener Dosenöffner, da er quasi repräsentiert, wofür CARNAL FORGE anno 2019 steht. Und da fällt neben einer Portion Groove und melodischen Links, vor allem Neuzugang Tommie Wahlberg an den Vocals auf. Dieser schreit und keift nicht nur wie ein Meister, er verfeinert zudem Songs mit Klargesangseinschüben, die sich aber, keine Sorge, in Grenzen halten. Ich finde es ja immer wieder seltsam, wo sich Sänger solchen Kalibers über die Jahre versteckt halten, aber gut, so lange sie noch entdeckt werden.
Überhaupt fällt auf, dass die Gesangslinien bis ins Detail ausgearbeitet sind, so erklingt in 'Aftermath' eine zweite, klare Stimme unter den Shouts. Das ist neu und ziemlich cool! Oder hört euch mal 'Bound In Flames' an, wie sich hier klarer- und gutturaler Gesang abwechseln, ist der Hammer (Frage ist nur, wie das live umgesetzt werden soll). 'Eternal War' und 'Hellride' zeigen wiederum, dass die Finger und Füße nicht eingerostet sind, ein herrliches Geknüppel. Davon hätte es gerne mehr geben können, denn "Gun To Mouth Salvation" ist mir tatsächlich etwas zu groovelastig geworden.
Unterm Strich bleibt CARNAL FORGE sich treu, würzt die Ursuppe jedoch neu und klingt moderner, aber auch ausgefeilter als zuvor. Nach einer so langen kreativen Pause überrascht es nicht, dass CARNAL FORGE nicht ganz an die Hochphase der Marke "Aren't You Dead Yet?" anknüpfen. Doch "Gun To Mouth Salvation" wird alle Fans abholen, da bin ich mir sicher. Willkommen zurück!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke