CARTHAGODS - The Monster In Me
Mehr über Carthagods
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Flying Dolphin (Rough Trade)
- Release:
- 17.07.2020
- Whispers From The Wicked
- The Monster In Me
- The Devil’s Dolls
- The Rebirth
- A Last Sigh
- Cry Out For The Land
- Memories Of Neverending Pains
- The Rebirth (orchestral version)
Tunesischer Metal der Spitzenklasse!
Dass ich ein großer Fan der Band bin, ist ja bekannt, immerhin habe ich ihr Debütalbum 2015 verlegt. Doch danach war es an der Zeit für die Band, sich nach einer größeren Plattform umzusehen. Das taten sie und - zogen erstmal die bekannte A-Karte, als das Label, bei dem sie eigentlich ihren zweiten Tonträger veröffentlichen wollten, die Segel strich. Was nun? Die Band, die es bereits seit 1997 gibt, ließ sich natürlich davon nicht unterkriegen und machte sich auf die Suche nach einer neuen Plattenfirma und fand in Flying Dolphin einen neuen Partner, sodass nun endlich "The Monster In Me" erscheinen konnte.
Zum Glück, möchte ich sagen, denn zweifellos ist der Band aus einem Vorort der tunesischen Hauptstadt wieder ein starkes Album gelungen, dass jeder Freund kraftvollen Metals mit Melodie und einem modernen Touch hören sollte. CARTHAGODS ist in der internationalen Musikszene gut vernetzt, was sich daran zeigt, dass der niederländische Gitarrist Timo Somers, den wir von DELAIN und VENGEANCE kennen, neben der Produktion auch die zweite Gitarre übernommen hat, die auf dem Debüt noch Marcel Coenen geschwungen wurde. Außerdem singen Mikael Stanne von DARK TRANQUILITY beim Opener 'Whispers Of The Wicked' und Mark Jansen von EPICA auf 'A Last Sigh', obwohl der eigentliche Frontmann Mahdi Khema selbst auch keine unoriginelle Stimme hat - die ist alles, nur nicht gewöhnlich. Besonders bei dem gefühl- und kraftvollen 'Rebirth' läuft er zur Hochform auf!
"The Monster In Me" ist im Vergleich zum Vorgänger auffällig besser produziert, aber auch etwas moderner geraten. Jedes Lied hat seinen eigenen Charakter, doch klingt das Album in sich geschlossen und gelungen. Den Unterschied kann man bei den beiden Liedern 'A Last Sigh' und 'Memories Of Neverending Pains' deutlich hören, denn die befinden sich auf beiden Alben. Im Fall von 'Memories Of Neverending Pains' ist das verständlich, denn das ist die absolute Überhymne der Nordafrikaner. Für diejenigen, die das Debütalbum besitzen, hat "The Monster In Me" allerdings dadurch nur fünf neue Songs zu bieten, denn das Stück 'Rebirth' gibt es ein zweites Mal als instrumentale Orchesterversion.
Das ist der einzige Kritikpunkt: Auf zwei Alben hatte die Band bisher nur elf eigene Lieder, plus eine Cover- und vier alternative Versionen. So gut diese Aufnahmen sind, ich hätte lieber noch ein, zwei weitere CARTHAGODS-Kompositionen gehabt als beispielsweise das instrumentale 'Rebirth' und die neue Version von 'A Last Sigh', auch wenn sie toll geworden ist. Aber natürlich ist die Verbreitung des Debüts, dass nur mit einer Auflage von 1000 Stück produziert worden ist, übersichtlich und daher "The Monster In Me" für die Meisten der Erstkontakt. Ich gehöre also sicherlich zu einer Minderheit und deshalb kann ich deswegen kaum meckern. Enttäuscht sein darf ich aber doch, dass ich keine Lieder zwölf und dreizehn meiner Lieblings-Nordafrikaner bekommen habe, nicht wahr?
Hier ist das Video zum Titelsong zur Einstimmung auf ein Album, das von jedem Metalfan unbedingt angetestet werden sollte:
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger