CELTAURO - Origen
Mehr über Celtauro
- Genre:
- Melodic Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- TSM
- Release:
- 08.09.2018
- La Danza De Deva
- Coraje
- Al Final Del Arcoiris
- Leviatán
- La Batella De Kinsale
- Martes De Carnaval
- Mediohombre
- Hijo Del Sol
Feine Mogelpackung!
Eines vorweg: Die etwas obskure Selbstverortung als Celtic Metal ist Nonsens. Auch mit der angelsächsichen Folkigkeit von DARK FOREST hat dieses Album wenig gemein. Aber, das macht überhaupt nichts! Denn "Origen" ist ein Debütalbum, das großen Spaß macht.
Etwas Keltisches, so viel sei zugegeben, findet sich dann doch, und zwar die Instrumente, nämlich Sackpfeifen und Flöten. Diese fügen sich grandios in den Gesamtklang ein und ergänzen die Kompositionen hochgradig abwechslungsreich. Aber wie klingt die Band denn nun? Das ist ganz leicht zu beschreiben. Wie eine spanische Version von HELLOWEEN zu Keeper-Zeiten mit Sackpfeifen. Dazu kommt dann und wann eine Portion IRON MAIDEN. Geprägt wird das Gesamtbild aber durch das zutiefst spanische Melodieverständnis der Band, das seine wunderbare Wirkung sehr präsent verbreitet. Oft hat man das Gefühl, dass hier iberische Radiohits mit verzerrten Gitarren dargeboten werden. Wer's also nicht zumindest ein bisschen kitschig mag, braucht hier gar nicht erst weiterzulesen. Alle anderen werden gleich vom instrumentalen Opener 'La Danza De Deva' verzaubert, der mit seinen fröhlichen Sackpfeifen die Marschrichtung vorgibt. Ebenso wie 'Coraje', wo die Flöten in Verbindung mit der Melodie fast schon folkrockartige Gefilde streifen. Dabei knallen die Gitarren eigentlich ganz nett, trotzdem wirkt es nie wirklich hart. Und auch Gitarrensoli finden ihren Platz und müssen sich der Dominanz der Folkinstrumente nie ganz beugen.
'Al Final Del Arcoíris' ist ein wenig schneller und brilliert vor allem durch Sänger Raúl Sánchez, der im Refrain mit wunderbaren Kinderlied-Melodien um die Ecke kommt. Ganz generell klingt er mit seinem hohen und klaren Gesangsstil, wie man in diesem Genre halt so klingt. Passt perfekt.
'Leviatan' ist nicht übermäßig spektakulär, wartet aber mit einigen interessanten Rhythmuswechseln auf. Dann folgt mit 'La Batalla De Kinsale' ein etwas längeres Stück, das ruhig beginnt und richtig speedig wird. Toll sind die vielen kleinen instrumentalen Details im Verlauf. Hier sei auch mal auf die transparente Produktion verwiesen, die schön basisch klingt und allen Instrumenten genug Platz lässt. 'Martes De Carnaval' wird dann richtig schön iberisch und erfreut den Hörer mit einer spanischen Gitarre und viel folkigem Flair. Großartig!
Kurz vor Ende wird mit 'Mediohombre' (Eine Art Bandhymne: Halbmann --> Celtauro --> Kentaur?) nochmal voll auf's Kitschpedal gedrückt. Ein geniales Stück!
Zuletzt: 'Hijo del Sol'. Wie der Name schon vermuten lässt, geht's thematisch und musikalisch ins alte Ägypten, inklusive eines IRON-MAIDEN-Powerslave-Tribut-Solos. Was will man mehr?
Wir resümieren: Wir bekommen mit "Origens" zwar nicht wirklich Celtic Metal, aber ein wirklich gutes Album mit spanischem Gesang.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp