CHAEDRIST - Chaotheosis
Mehr über Chaedrist
- Genre:
- Black Death Thrash
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.04.2019
- Astitas Mundi (Intro)
- Sæliclîche Vinsterheit
- Nicht mal mehr Asche
- Chaedran Cult
- Ante Aras Ad Sidera
- Lichtdurchflutet
- Mad Creatress
- Whilst The Wolven Hour
- Beruset Av Hat
- Waidmannssang
Auch das Zweitwerk hat es in sich
Die folgende Band aus der wunderschönen bayrischen Landeshauptstadt hat bereits Anfang 2015 von sich reden gemacht, als sie ihr Debütalbum "Grandevality" veröffentlichte und einige Genre-Ketten sprengte. So gab es eine sehr gut durchdachte, wenngleich anfangs auch nicht ganz zugängliche Ursuppe aus Black, Death und Thrash Metal, die auch einen nicht ganz unerheblichen Fokus auf Melodie und Atmosphäre legte. Wir halten fest, das CHAEDRIST-Debüt hat uns gefallen. [Bist du heute mal wieder König? - PK]
Und so warten wir mit Spannung auf das Zweitwerk "Chaotheosis", das uns definitiv nicht enttäuscht und mindestens genauso unterhaltsam ist wie das 2015er Werk. Abermals ist Schubladendenken bei Frontmann Steff und Co. fehl am Platz, abermals machen die Münchener genau das, was ihnen die meiste Freude bereitet: strukturiertes und geplantes Chaos.
Zum einen offenbart sich das in den Lyrics – von deutscher über englischer bis hin zu lateinischer und norwegischer Sprache bedienen sich die Jungs wie es ihnen beliebt. Da mein Latein eingerostet und Norwegisch nicht vorhanden ist, kann ich nur etwas zu den deutschen und englischen Texten sagen. Diese jedoch gefallen und geben der eh schon dichten, bedrohlichen Atmosphäre das gewisse Extra. Das Chaos nimmt langsam Formen an.
Zum anderen spiegelt sich das natürlich auch auf musikalischer Ebene wieder: Mal wird schwarzmetallisch gerast und gekeift ('Sæliclîche Vinsterheit'), mal drischt man auf guter Death'n'Thrash-Manier alles nieder ('Chaedran Cult'), mal halten sogar melodische Elemente das Heft in der Hand ('Ante Aras Ad Sidera'), nur um dann wieder mit Gift, Galle und Wut im Bauch draufloszuprügeln. Das alles findet jedoch äußerst strukturiert statt, man hat in keiner Sekunde die Befürchtung, die Musik würde den CHAEDRIST-Jungs entgleiten.
Zugegeben, die Musik geht an ihre (Genre-)Grenzen und auch die Musiker selbst lassen ihrer Kreativität, Galligkeit und Wut fernab von irgendwelchen Schubladengedanken freien Lauf und das erhöht selbstverständlich das Erlebnis- und Überraschungspotential auf "Chaotheosis". Hier passt vieles sehr gut zusammen: Die facettenreichen Vocals, die "Voll auf die Nüsse"-Attitüde, die ordentliche Produktion sowie die Sprengung sämtlicher Ketten. Gut gemacht, meine Herren!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp