CHARON (D) - Sulphur Seraph (The Archon Principle)
Mehr über Charon (D)
- Genre:
- Death / Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Sepulchral Voice Records
- Release:
- 07.01.2012
- ‡ (Intro)
- Sulphur Seraph (The Archon Principle)
- Flagellum Horribilis (Trident Lash)
- Ambassador Of Bonds
- Thy Weapon
- Key To Nowhere - The Absolute
- Solution... Averse... Tenebrous... Answer: Nothingness
- ‡‡ (Outro)
Fokussierter Irrsinn
Mastermind R.cc. treibt mit CHARON schon seit 15 Jahren sein Unwesen im Underground, wobei es die Band bisher nur auf 2 Demos, eine EP, eine Split und Anfang des Jahres nun endlich das erste Full-Length-Album gebracht hat. Das Warten hat sich definitiv gelohnt, denn, verstärkt durch Neusänger A.k.a.Dthmngr (HATESPAWN, Ex-IMPENDING DOOM) und die Sessionmusiker Sndr und T.S. (INEXORABLE), serviert uns R.cc. hier eine wahre Perle pechschwarzen Todesmetalls.
Fernab aktueller, chaotischer Rumpeltrends stehen CHARON dabei mit ihrer gekonnten Verbindung von technischer Finesse und purer Bösartigkeit in der Tradition von Extrem-Metal-Pionieren wie MORBID ANGEL oder auch PROTECTOR. "Sulphur Seraph (The Archon Principle)" ist eine kompositorisch unheimlich dichte Angelegenheit, das Album wirkt wie aus einem Guss, die Songs gehen nahtlos ineinander über und treiben beständig unbarmherzig nach vorne. Ein Höllenritt, der kaum eine Atempause zulässt, weshalb es durchaus ein paar Durchläufe brauchen kann, bis sich dem geneigten Hörer die Feinheiten dieses Trips, die unkonventionellen Songstrukturen und R.cc.s großartige Leadgitarrenarbeit, völlig erschließen. Das Tüpfelchen auf dem "i" ist die abwechslungsreiche, geradezu unmenschlich wirkende Vocalperformance, mit der Dthmngr das (von KATHARSIS' Scorn verfasste) blasphemische Textkonzept in Szene setzt. Von dämonischem Flüstern bis zu bestialischem Brüllen werden hier in einem Maße alle Register gezogen, dass man sich bisweilen direkt leichte Sorgen um die geistige Gesundheit des Mannes macht. Doch bei CHARON hat jeglicher Wahnsinn Methode, und die Vocals fügen sich ebenso schlüssig ins Gesamtbild von "Sulphur Seraph" ein wie alles andere an diesem Präzisionsgeschoss von einem Album. Klangtechnisch ist das Ganze in eine perfekt abgestimmte, wuchtige Produktion aus dem Hause Temple of Disharmony eingekleidet, und auch optisch kann die Scheibe sowohl in der CD- als auch der LP-Version mit ihrem eleganten Layout mehr als überzeugen.
"Sulphur Seraph (The Archon Principle)" ist ein bis ins Detail stimmiges finsteres Gesamtkunstwerk und nach wie vor mein Jahreshighlight, für das ich hiermit feierlich die Höchstnote zücke!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Konstantin Delles