CHEVALIER - Destiny Calls
Mehr über Chevalier
- Genre:
- Heavy/Speed Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sureshot
- Release:
- 26.04.2019
- Introduction
- The Immurement
- The Curse of the Dead Star
- Road of Light
- ...As the Clouds Gather
- Stormbringer
- In the Grip of the Night
- Prelude to the End
- A Warrior's Lament
- Outro
Entfesselte Gruftigkeit aus Finnland.
Absoluter Kultalarm! Diese Band polarisiert im besten Wortsinne, trennt Spreu von Weizen und ist überhaupt ein Trvenessindikator sondergleichen. Wer sie abfeiert: Gut. Wer nicht: Verlasst die Gruft! Da trifft es sich ganz phänomenal, dass man diese Gewissensfrage innerhalb der ersten Minutuen entscheiden kann, denn der Sound der Finnen sagt eigentlich schon alles: Verwaschen, übertrieben hallig und paradoxerweise ebenso dumpf wie schrill. Dabei hört man dennoch jedes Instrument hinlänglich gut heraus.
Aber das wird CHEVALIER eigentlich nicht gerecht: Denn auch die Kompositionen überzeugen. Es handelt sich eben nicht um den hundertsten Klon irgendeines antizipierten 80er-Klangbildes, sondern um innovative und eigenständige, einfach qualitativ gute Musik. Zwei EPs und eine Split hatte man in den letzten Jahren ja schon spendiert, mit "Destiny Calls" liegt der auf Tonträger gebannte Kult nun erstmals in Albumlänge vor und kann über die gesamte Spielzeit von 44 Minuten bestens unterhalten.
Alleinstellungsmerkmal und das Zünglein an der Qualitätswaage ist dabei der Gesang: Emma Grönqvist liefert mit ihren melodischen Melodielinien genau den passenden Kontrapunkt zum Sound der Restband. Dabei klingt es einerseits erfrischend anders als vergleichbarer Speed/Heavy Metal und andererseits unheimlich stimmig. Und quasi nebenbei fliegen einem die erlesensten Riffs und Breaks um die Ohren, dass es nur so eine Freude ist! Rumpelei auf höchstem Niveau! Jedes der sechs Lieder ist dabei in sich sehr abwechslungsreich, es wechseln sich schnelle mit langsamen Passagen, hohe Screams mit Tenor-Lage und atmosphärische mit prügelnden Parts ab.
Eine Perle unter Perlen, die mustergültig all das vereint, ist 'Stormbringer', die durch ihr Schlagzeugspiel und eine höchst eingängige Gesangslinie regiert! Auch exquisit: 'A Warrior's Lamment', das in mir starke Erinnerungen an die famosen Amerikaner ETERNAL CHAMPIONs weckt. Diese Melodien kriegt man im Heavy Metal sonst kaum zu hören. Insgesamt leben die Songs von minutenlangen Instrumentalpassagen, ohne dass der Gesang dabei zu kurz kommt. Natürlich wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber es läuft schon verdammt rund. Auf Dauer mag dem ein oder anderen Hörer eventuell die Abwechslung fehlen, aber so ein richtiger Kritikpunkt ist das im Grunde nicht. Musik für eine breitere Masse ist und wird CHEAVALIER sicherlich nie. Wer aber gern in Litern von Herzblut und Leidenschaft absäuft, liegt mit dieser Band goldrichtig. So muss Metal!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp