CONCEPTION - In Your Multitude (Expanded Edition)
Mehr über Conception
- Genre:
- Dark Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Noise Records (Warner)
- Release:
- 09.09.2022
- Under A Mourning Star
- Missionary Man
- Retrospect
- Guilt
- Sanctuary
- A Million Gods
- Some Wounds
- Carnal Comprehension
- Solar Serpent
- In Your Multitude
- Move Closer (Demo)
- In Your Multitude (Demo)
- Gravity
Die nächste Wundertüte!
Im Zuge der längst überfälligen Wiederveröffentlichungen der sensationellen CONCEPTION-Alben, erscheint natürlich auch das dritte Werk der Norweger in remasterter und erweiterter Version. Auch im Jahr 1995 beschreiten die vier Meister des Faches den damals beschwerlichen Weg des anspruchsvollen, melodischen Power Metal. Wer hierbei jetzt wahlweise an neoklassische Fingerübungen und käsige Kinderlied-Melodien denkt, ist erneut schief gewickelt, denn nichts davon findet seinen Weg in die großartigen Kompositionen von CONCEPTION.
Trotz aller Verspieltheit und trotz des ohrenscheinlichen Könnens von Mastermind Tore Østby an der Gitarre, gibt es ausschließlich hochkarätiges Ohrwurmfutter mit Schmackes zu hören. Der Unterschied zum Vorgänger "Parallel Minds" ist demnach nicht besonders groß. Das ist bei der gebotenen Qualität aber auch überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, denn von solcher Musik kann es gar nicht genug geben. Wer Sänger Roy Khan zum Beispiel von KAMELOT her kennt, weiß, wie gut er singen kann. Von daher wisst ihr nun auch, wie gut der Gesang bei CONCEPTION klingt.Müsste ich einen Unterschied zum Vorgänger ausmachen, wäre es wohl der etwas glattere Gesamtklang von "In Your Multitude". Da waren die beiden Vorgänger dann doch etwas schmutziger von der Produktion her. Im Jahr 1995 wollte man vielleicht doch noch etwas höher hinaus und hat dann auf dieses sehr transparente, aber gleichzeitig auch sehr poliert klingende Bild geachtet. Überhaupt nicht schlimm, denn es passt ja ausgezeichnet zur Musik und die nötige Dynamik ist auch erhalten geblieben.
Müsste ich einzelne Songs hervorheben, wären dies der harte Opener 'Under A Mourning Star', die jede Ente pellende Ballade 'Sanctuary', bei der Roy seine ganze Klasse entfaltet und natürlich das acht Minuten lange 'A Million Gods', welches alle Vorzüge von CONCEPTION vorzüglich zusammenfasst. Die Rhythmusarbeit in diesem Mini-Epos ist unfassbar mitreißend und herrlich klar in Szene gesetzt. Da hört man erstmal, wie toll auch Ingmar Amlien (bs.) und Arve Heimdal (dr.) sind. Leider gibt es mit dem etwas spannungsarmen 'Missionary Man' und auch dem sanften 'Guilt' dieses Mal auch zwei Songs, die bei mir nicht komplett zünden wollen.
Dafür brettert man in 'Some Wounds' ungewöhnlich heftig aus Boxen und ballert im knackigen Chorus sogar mit doppeltem Bassanschlag durch die Botanik. Gefällt.
Als Bonus dieser aufgemotzten Version gibt es zuerst die Demoversion des mir nicht bekannten Songs 'Move Closer'. Sehr schöner, leicht einlullende Nummer, die sich sofort zum Ohrwurm mausert. Die Demoversion des Titelsongs ist dann ebenfalls leicht verändert und versteht natürlich ebenfalls zu gefallen. Der Rausschmeißer 'Gravity' lässt dann meine Kinnlade aus der Verankerung kippen, denn so einen rasanten Brecher hatte ich CONCEPTION nicht zugetraut. Bombig!
Ihr merkt es: Ein weiteres Album, welches in jede Sammlung melodisch-progressiver Ausrichtung gehört. Da hier auch der zeitgemäße Klang und die Extras passen, müsst Ihr Euch nur noch für das Format Eurer Wahl entscheiden. Gern geschehen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae