CONCEPTION - Parallel Minds (Expanded Edition)
Mehr über Conception
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Noise (Warner)
- Release:
- 09.09.2022
- Water Confines
- Roll the Fire
- And I Close My Eyes
- Silent Crying
- Parallel Minds
- Silver Shine
- My Decision
- The Promiser
- Wolf's Lair
- Soliloquy
- Silent Crying (Demo)
- Roll The Fire (Live)
- Parallel Minds (Live)
Die Wartezeit hat endlich ein Ende!
Endlich wird der Backkatalog des norwegischen Quartetts CONCEPTION der Allgemeinheit wieder zur Verfügung gestellt. Zählt die Band doch zu den leuchtenden Sternen des leicht progressiven Heavy Metals. Mir fallen so aus dem Stehgreif nicht viele Truppen ein, die Melodie und Technik so wunderbar unter einen Hut bekommen haben und in deren Reihen obendrein noch ein derartig begnadeter Sänger wie Roy Khan zu bewundern ist.
Nun hat man sich im Hause Noise Records endlich dazu durchgerungen, alle vier Alben in remasterten Versionen und mit Bonustiteln wieder auf den Markt zu bringen. Für alle Freunde des schwarzen Goldes sogar auch als Vinyl, wobei man hier meine Phrase des schwarzen Goldes nicht allzu ernst nehmen sollte.
Aber zu den musikalischen Fakten: "Parallel Minds" aus dem Jahr 1993 ist das zweite Album der Band, welches aber vor dem zuvor nur als Eigenpressung erhältlichen "The Last Sunset" offiziell erscheint. Schon der faszinierende Opener 'Water Confines' zeigt alle Qualitäten von CONCEPTION: Treibendes Riffing, coole Rhythmik, ein Sänger, der uns damals komplett aus den Latschen gejodelt hat und eine Melodieführung, die gleich bei diesem ersten Song für den ersten progressiven Ohrwurm sorgt. Ein Wunder, dass diese Nummer heute nicht in einem Atemzug mit 'The Fall Of Reason', 'Pull Me Under' und 'Nothing Left To Say' genannt wird.
Das als Single ausgekoppelte 'Roll The Fire' kommt dann mit schön abgestoppter Rhythmik und einem quirligen Gitarrengefrickel um die Ecke. Hier zeigt Klampfer Tore Østby seine ganz Klasse. Wer seine spätere Wirkungsstätte ARK kennt, weiß, wovon ich schreibe. Zurück zum Song: Dieser schwere Stampfer würde sicherlich jede Konzerthalle zum Beben bringen. Ein Unterfangen, welches hoffentlich bald unter Beweis gestellt werden kann. Von ähnlicher Durchschlagskraft ist das heute noch als modern durchgehende 'My Decision', welches als einziges Lied auf dem Album nicht von Mainman Østby, sondern von Khan komponiert wurde. Der perkussive Charakter der Nummer macht ihn zu einer instant love affair!
Aber das Viergestirn kann auch ganz anders. So drückt man in 'Wolf's Lair' ganz schön auf die Tube, ohne dabei die eigenen Alleinstellungsmerkmale zu vergessen. Der ruhigere Mittelpart ist herrlich atmosphärisch und die Sechssaitige dominiert hier sehr elegant das Gesamtbild.
Das Herzstück ist aber natürlich das neunminütige 'Soliloquy', welches aus drei Teilen besteht. Behutsam im ersten Teil 'Sweet Lavender' mit der Akustischen und einem sehr gefühlvollen Roy eingeleitet, geht es im zweiten Teil namens 'Non-Electric Redemption' deutlich härter, verspielter und progressiver zu Werke, nur um uns mit dem Abschlusspart 'In These Rooms' völlig ekstatisch komplett in einen Rausch zu spielen.
Hier endet das reguläre Album. Auf der klanglich erstklassig umgesetzten Neuauflage folgen nun noch drei Bonustitel. Der erste wäre eine Demoversion der tollen Ballade 'Silent Crying' , in der vor allem Rays Gesang noch markanter an der Glassplittergrenze herum balanciert. Das Abschlussdoppel bilden zwei Livenummern, die belegen, dass die Herrschaften ihre Klasse auch in dieser Situation erstklassig umzusetzen verstehen.
Insgesamt ist da also die lange überfällige Wundertüte, die jeden Freund anspruchsvoller, treibender und gleichzeitig hoch melodischer Musik, benötigt. Und alles komplett ohne Kitsch und Cheese. Quasi das Rundum-Frickel-Paket. Versilbert oder galvanisiert.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae