COSMIC TRAIL, A - The Outer Planes
Mehr über Cosmic Trail, A
- Genre:
- Instrumental Rock/Metal
- Label:
- Thunderlight Records
- Release:
- 18.05.2010
- Navigator
- Wide Open Spaces
- The Weald
- Sunken Lanes
- Passages
- Outer Planes
Instrumentaler Leckerbissen aus dem LANFEAR-Lager
A COSMIC TRAIL sind grundsätzlich das Baby des LANFEAR-Gitarristen Markus "Ulle" Ullrich, der auf "The Outer Planes" mit Unterstützung von R. Seibel (k.), A. Palma (b.) und A. Sasso (dr.) sein Ideal von instrumentaler Rockmusik verwirklicht.
Und ganz ehrlich: Von meinem Ideal sind A COSMIC TRAIL nicht besonders weit entfernt. Wer bei der Kombination aus den Worten "instrumental" und "Rockmusik" an den gerade ziemlich hippen Post Rock denkt, liegt damit erst einmal falsch. Von den aktuellen Bands des Genres können maximal LONG DISTANCE CALLING als Vergleich herangezogen werden, da diese ähnlich dynamisch sind und ebenso schnell auf den Punkt kommen, ohne sich in endlosen Schleifen zu verlieren. Die Einflüsse von A COSMIC TRAIL liegen aber doch ganz woanders. Da verschmilzt der frühe MIKE OLDFIELD mit YES, TANGERINE DREAM und METALLICA. Und obwohl die Zutaten so gar nicht zusammenpassen, schmeckt das Ergebnis um so besser.
Man spürt und hört einfach die Liebe zum Detail und das hohe Maß an Kreativität, die in "The Outer Planes" geflossen sind. Die sechs überlangen Songs (alle zwischen sieben und etwas mehr als neun Minuten) entwickeln dabei des technischen Anspruchs zum Trotz sogar so etwas wie Eingängigkeit. Schon nach drei, vier Durchläufen kann man einige Melodien mitsummen und vermisst den Gesang gar nicht mehr. Denn obwohl vokale Abwechslung fehlt, passiert in dem halben Dutzend Songs immer etwas. Da haben wir die gefühlvollen Bläser in 'Passages', die perfekt integriert sind oder die Samples in 'Sunken Lands', die davon erzählen, dass Kunst doch bitte nicht auf einer Skala von 1-10 bewertet werden möge, da Objektivität in der Kunst keinen Platz hat. Oder man hört das finale Solo des Titeltracks, welches wie der optimistische Bruder des 'Fade To Black'-Finals tönt. Sehr toll. Überhaupt sind die Songs zumindest in einigen Passagen durchaus metallisch geprägt. Da hört man schon, dass Ulle eine Vorliebe für metallische Riffs hat und hier nicht nur progressiv-atmosphärische oder gar anstrengend-jazzige Saitenakrobatik hier Platz hat. Sicher ein Punkt, der für die nötige Abwechslung und Härte sorgt.
Neben der famosen, gefühlvollen und nie zu frickeligen Gitarrenarbeit von Ulle muss zudem noch Angelo Sasso lobend erwähnt werden. Ganz ehrlich, noch nie hat er so lebendig geklungen. Da könnte Rock'n'Rolf neidisch werden. Auch die Rhythmusarbeit hat also ihren Anteil am Gelingen der Scheibe. Herr Palma möge mir verzeihen, wenn ich ihn hier nicht explizit erwähne. Diese Erwähnung sollen aber noch die vielen Farbtupfer finden, die Herr Seibel hier mit seinen Tasten setzt, ohne dabei penetrant in den Vordergrund zu rücken. So soll es sein.
Ihr seht schon, "The Outer Planes" überzeugt auf ganzer Linie und sollte nicht nur Fans von LONG DISTANCE CALLING gefallen, sondern auch Rockern und Metallern, die sonst nicht auf instrumentale Musik stehen. Denn dieses Album hat das Zeug dazu, auch diese Hörer zu überzeugen. Versprochen.
Auf eine Wertung wird auf Wunsch des Künstlers (siehe oben) verzichtet. Aber wenn ihr unsere Skala kennt, könnt ihr meine Worte sicher auch so einordnen.
Zu beziehen ist "The Outer Planes" mittlerweile bei Just For Kicks oder über die MySpace-Seite der Band. Ihr solltet zuschlagen.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk