COSMIC VOID - All Is Lost In Time (EP)
Mehr über Cosmic Void
- Genre:
- Post Metal / Doom Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.04.2021
- The Monolith
- Requiem
- All Is Lost In Time (Pt. 1)
- All Is Lost In Time (Pt. 2)
Abgründe, Finsternis und kosmische Leere
COSMIC VOID als neues, helles Licht am dunklen Firmament zu bezeichnen, ist nur im übertragenen Sinne zutreffend, denn die Musik ist ein düsterer und teils minimalistischer Mix verschiedener Stile. Es ist schon beeindruckend, wie abwechslungsreich und mit welch eindringlicher Atmosphäre die drei Dresdner hier auf diesen vier Songs ihrer ersten EP agieren. Angeschwärzter Doom, Post Metal und klassische Black-Metal-Riffs mit kraftvollem Growling werden ummantelt von ruhigen Gitarrenmelodien und geröchelten oder geflüsterten Vocals oder auch Clean-Gesang ('Requiem'), was dann wiederum in düstersten musikalischen Abgründen mündet. Ein Wechselspiel nicht um des Selbstzwecks willen, sondern die packende Vertonung der Stimmungspalette zwischen melancholisch und bedrückend auf der einen Seite, und grobschlächtigem Wüten auf der anderen. Auch vor einem sehr minimalistischen Beginn in einen Song wie bei 'All Is Lost in Time (Part 1)' schreckt das Trio nicht zurück, und das muss man sich auch erst einmal trauen auf seiner allerersten musikalischen Standortbestimmung. Überhaupt ist dieser Song die bizarrste Vertonung auf der EP - unter die repetitive, hypnotische Melodie werden Gesprächsausschnitte aus dem Film "Jacob's Ladder" (1990) gemischt, die für eine absolut bedrückende Stimmung sorgen. "There is no out of here, you have been killed. Don't you remember?" Direkt im Anschluss daran startet 'All Is Lost in Time (Part 2)' mit Black-Metal-Raserei und reißt den Hörer mit Wucht aus dieser beklemmenden, angsteinflößenden Szenerie.
Bereits der Auftakt 'The Monolith' zeigt die stimmige Verbindung von sehr melodischen Klängen mit dieser allgegenwärtigen Düsterkeit, zudem steigert sich diese Nummer sehr schön zu einem wuchtigen Finale. Wobei dieser Song tatsächlich derjenige ist, der am eingängigsten und mit den nachvollziehbarsten Songstrukturen ausgestattet ist – damit sicherlich auch der passende Einstieg in die Klangwelten von COSMIC VOID. Obwohl die 4-Track-EP recht viele, auch längere ruhige Passagen hat, wächst sie mit jedem Hören, wird die Wirkung noch ein bisschen eindrücklicher, wobei man Hoffnungsschimmer oder gar fröhliche Melodien im Klangbild vergeblich sucht. Ein ebenso mutiger wie ungewöhnlicher, vor allem aber packender Auftakt aus dem Hause COSMIC VOID.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer