CREATION'S END - A New Beginning
Mehr über Creation's End
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sensory Records (Alive)
- Release:
- 12.11.2010
- Of Shadow And Flame
- World Holocaust
- Hollow
- Dissociate
- Still Life
- Forsaken
- Relic
- Creation's End
Neue Supergroup? Oder einfach nur so genial?
Mike DiMeo schien nach seinem Ausstieg bei MASTERPLAN zunächst ein wenig in der Luft zu hängen - bis schließlich der Anruf von ZANDELLE-Gitarrero Rudy Albert und dessen altem Kumpel Dario Rodriguez folgte, die sich die Stimme des einstigen RIOT-Frontmanns für ihr neues Projekt CREATION'S END prima vorstellen konnten. Mit Ex-Zandelle-Basser Joey Bones und Marco Sfolgi aus der Soloband von James LaBrie komplettierte man alsbald eine Underground-Supergroup, deren prominentes Aushängeschild prinzipiell alles andere als typisch für eine Prog-Metal-Geschichte schien. Doch DiMeo straft alle Skeptiker lügen und ist in der Tat das letzte fehlende Element auf "A New Beginning". Wenn dieser Titel mal keinen Symbolcharakter hat...
Der Debüt-Silberling von CREATION'S END ist jedenfalls eine richtig feine Verquickung von instrumentaler Finesse, kompositorischer Klasse, einer verspielt-geradlinigen Performance (jawohl, auch das geht) und einem sehr ausgewogenen Verhältnis zwischen straightem Power Metal und musikalischer Progression. Zwar steht über dem Gesamtwerk immerzu der Name DREAM THEATER, da CREATION'S END sehr großen Wert auf prägnante Melodien und dezente Hooklines legen, doch durch die stärkere Gitarrenfront hat die Band letzten Endes eine noch weitaus klassisch-metallischere Ausstrahlung, die dem Output sehr gut zu Gesicht steht - und die Individualität schon im ersten Durchgang sichert.
Die Songs brillieren derweil mit knappen Breaks und einem sehr schönen Fluss zwischen den unterschiedlichsten Elementen. Der DT-Schatten weitet sich in der melodiösen Gitarrenarbeit deutlich aus, kitzelt aber derweil auch viele schöne Harmonien aus dem starken Gespann Albert/Sfogli heraus. 'Still Life' ist hierbei das auffälligste Beispiel, fast schon ein eingängiger Song, würden die Gitarristen nicht ab und an ihre Flitzefinger über das Griffbrett bewegen und sich mit der Rhythmusfraktion duellieren. Aber auch 'World Holocaust' mit seinen druckvollen Riffs geht in eine solche Richtung und betont, dass CREATION'S END in erster Linie Metal und danach erst progressiv sind - und in dieser Reihenfolge lernt man "A New Beginning" auch Zug für Zug zu schätzen und zu lieben.
Sicher, der Ursprung ist nicht zu leugnen, so manches Element auch absolut nicht innovativ, aber die Performance und vor allem die sehr starken Songs reißen diesen Beigeschmack am Ende locker wieder heraus. "A New Beginning" ist eine wunderbare Alternative für all diejenigen, denen DREAM THEATER gelegentlich zu verkopft vorgehen und die "Images & Words" immer noch als das Nonplusultra des progressiven Power Metals betrachten. Und es ist darüber hinaus auch eines der besten Werke dieser Art in vielen Monaten!
Anspieltipps: Dissociate, Still Life, Forsaken
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes