DEMONS DREAM - Battle Cry
Mehr über DEMONS DREAM
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.05.2018
- Intro
- Hellrider
- Live Hard Die Free
- Demon's Dream
- Battle Cry
- Speed Attack
- Restless Dead
- Black Sails
- World At war
Eine der stärksten Eigenproduktionen der letzten Jahre!
Die Zweitliga-Stadt Heidenheim gilt nicht erst seit den Erfolgen ihrer beiden über die Landesgrenzen hinaus bekannten Lokalmatadoren STORMWITCH und BRAINSTORM als fruchtbarer Nährboden, wenn es um guten, handgemachten Heavy Metal made in Schwaben geht: Bereits in den Achtzigern tummelten sich dort schon jede Menge großartige Bands wie beispielsweise DEATH IN ACTION, NIGHTMARE oder NAPALM SUCKERS im Untergrund mit ihrem lokalen Guitar-Hero Hemme Bangert (ein ausführlicher Rückblick auf die 80er mit Hemme Bangert und was der Gitarren-Virtuose heutzutage so treibt, folgt in den nächsten Wochen auf powermetal.de) und brachten diesen schon damalig regelmäßig in Wallung. DEMONS DREAM verfügt durchaus über die nötigen Qualitäten und besitzt genügend Potenzial, um in die großen Fußstapfen ihrer erfolgreichen Heidenheimer Kollegen zu treten.
Vor drei Jahren erst gegründet, veröffentlicht DEMONS DREAM dieser Tage mit "Battle Cry" ihr erstes, neun Tracks umfassendes Album in Eigenproduktion, nachdem 2016 bereits ein starkes Demo mit fünf Songs namens "Nuclear Attack" auf die Metal-Meute abgefeuert wurde. Der Schwabe im Allgemeinen gilt im Volksmund ja bekanntlich als äußerst fleißig, strebsam und sparsam. Um diese Klischees ausreichend zu unterstreichen, haben die fünf begabten Musiker um die beiden Bandgründer und Brüder Marc Kiko (Schlagzeug) und Andi Kiko (galoppierender Bass) ihr Album kurzerhand im eigenen Attic 'N' Cave-Studio eingespielt. Dabei übernahm ihr umtriebiger Drummer Marc noch die komplette Produktion und sparte der Band damit ganz nebenbei nicht nur ein paar wertvolle Euronen, sondern ermöglichte ihnen somit auch einen stressfreien Aufnahmeprozess. Hält man sich die Tatsache vor Augen, dass "Battle Cry" gänzlich in Eigenregie ohne außenstehende Hilfe entstand, muss man dem talentierten Bartträger einen wirklich großartigen Job attestieren. Der Sound tönt transparent und druckvoll, aber keineswegs zu glattgebügelt, aus den Boxen und muss sich daher nicht hinter manch offizieller Veröffentlichung verstecken. Gerade in Zeiten, in denen gefühlt jedes zweite sogenannte Heavy-Metal-Album ohne die für diesen Musikstil eigentlich unabdingbaren Ecken und Kanten produziert wird, tut es verdammt gut, sich diese Scheibe einzuverleiben. Großartiger Job! That's Metal!
Mit ihren beiden Gitarristen Gyros und Kai, der von STEEL MESSIAH zur Band stieß, darf sich die Band äußerst glücklich schätzen, zwei so ausgezeichnete Musiker in ihren Reihen zu haben. Durch ihr klug vorgetragenes Twin-Gitarrenspiel versuchen die beiden auch erst gar nicht großartig, ihre Verehrung der Eisernen Jungfrau gegenüber vertuschen zu wollen, sondern tönen frisch, frech und völlig unverbraucht zu großen Teilen wie die mächtigen IRON MAIDEN. Das Songwriting erinnert dabei oftmals an die der 2010er Phase, als Bruce Dickinson seinen Platz zum wiederholten Male hinterm Mikroständer der Briten einnahm. Dies kann man unschwer an den beiden sehr jungfräulich klingenden Nummern 'Live Hard, Die Free' und 'Restless Dead' hören. Der Titelsong 'Battle Cry' und 'Black Sails' sind wiederum zwei überragende Nummern, die gekonnt an das Schaffen eines Rock 'N' Rolf erinnern, welcher dem Zuhörer beim Hören mit gezücktem Säbel und gefletschten Zähnen vor dem geistigen Auge erscheint. Für das pfeilschnelle 'Speed Attack' konnte kein geringerer als der sympathische LIQUID STEEL-Shouter Fabio gewonnen werden, der mit seinem Gastbeitrag den ohnehin schon starken Track noch zusätzlich aufwertet. Kommen wir nun zu 'Hellrider', meinem persönlichen Album-Highlight der Heidenheimer, das nach einem kurzen, atmosphärischen Intro wirklich alles in Grund und Boden fegt. Hauptsongwriter Andi Kiko erläuterte, dass auch gerade dieser Song ihm besonders am Herzen liegt, da er dort die typischen MAIDEN-Twin-Gitarren mit der Rhythmus-Power von JUDAS PRIEST zu kombinieren versuchte, was ihm trefflichst gelang. Da auch die bisher nicht genannten Songs wie beispielsweise die künftige Live-Hymne 'Demon's Dream' selbst nach mehrfachen Durchläufen ebenfalls durch die Bank ohne Qualitätsverlust zu überzeugen wissen, muss man den Jungs zu einem verdammt starken Albumeinstand gratulieren. Bleibt zu hoffen, dass sich baldmöglichst ein passendes Label findet, um ihre nächste Veröffentlichung einem größeren Metal-Publikum zugänglich zu machen.
DEMONS DREAM gelang mit "Battle Cry" zweifellos ein außerordentlicher Albumeinstand, der einfach tierisch Spaß macht und den Anhänger von IRON MAIDEN, RUNNING WILD oder JUDAS PRIEST unbedingt antesten sollten. Natürlich sind die jungen Musiker mit der Veröffentlichung meilenweit davon entfernt, einen Innovationspreis zu gewinnen und auch kompositorisch noch nicht ganz in der Liga der von mir genannten Größen angekommen. Dies aber bei einem Debüt, das gänzlich ohne professionelle Unterstützung entstand, zu erwarten, wäre wohl auch mehr als vermessen. Neusänger Marius Röntgen, der wie Kai ebenfalls von STEEL MESSIAH zur Truppe kam, ist stimmlich noch kein zweiter Bruce Dickinson oder Rob Halford, besitzt aber genügend Potenzial und passt hervorragend zum Gesamtsound des Albums. Zudem erinnert er mich bei seinen hohen Screams immer wieder an Cam Pipes von 3 INCHES OF BLOOD. Da es sich bei der Veröffentlichung um eine der stärksten Eigenproduktionen der letzten Jahre handelt, die bei mir im heimischen Player landeten, bleibt mir keine andere Wahl als neun mehr als verdiente Punkte zu vergeben.
Zu beziehen ist "Battle Cry", das übrigens mit einem wertigen, mehrseitigen Booklet inklusive aller Texte ausgestattet wurde, für 12€ zuzüglich 2€ Porto über die bandeigene Facebook-Seite
www.facebook.com/demonsdreammetal/
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl