DARK FORTRESS - Ylem
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2010
Mehr über Dark Fortress
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 22.01.2010
- Ylem
- As The World Keels Over
- Osiris
- Silence
- Evenfall
- Redivider
- Satan Bled
- Hirudineans
- Nemesis
- The Valley
- Wraith
70 Minuten Black Metal der Extraklasse. Variabilität wird bei DARK FORTRESS groß geschrieben!
DARK FORTRESS zählten für mich bis vor einiger Zeit zu den Bands, deren Schaffen ich bis vor kurzem leider sträflich vernachlässigt habe. Das sechste Studioalbum der Bayern liefert nun für mich den optimalen Anlass, um dies zu ändern, denn DARK FORTRESS präsentiert sich mit "Ylem" als äußerst variabel agierende Black-Metal-Band, die die unterschiedlichsten Stimmungen mit ihren Stücken zu erzeugen vermag.
Die ausgefeilten Arrangements und Instrumentierungen der elf Lieder zeugen von einem beachtlichen Einfallsreichtum und großem technischen Können. So sind beispielsweise bei 'Osiris' und beim von grandiosen Gitarrenleads geprägten 'As The World Keels Over' stellenweise gleich zwei Schlagzeugspuren zu hören, die übereinandergelegt wurden. Während eine im üblichen Midtempo daherkommt besteht die zweite lediglich aus einer Snaredrum, auf der ein schneller Blastbeat gespielt wird. Das klingt sperrig, aber zeitgleich extravagant und cool!
Das Spektrum stilistischer Elemente, die DARK FORTRESS in ihren kompositorisch sehr starken Kompositionen verarbeiten, ist beeindruckend. Eine grimmige Blastbeat-Eruption wie bei 'Silence' wird nach etwa drei Minuten von einem filigranen, wertvollen Akustikgitarren-Einschub vortrefflich abgelöst. Sänger Morean erinnert bei diesem Stück übrigens mir seiner knurrenden Stimme an Attila Csihar von MAYHEM. Das darauf folgende 'Evenfall' ist schleppend angelegt und Morean singt zumindst im Refrain teilweise mit fast klarer Stimme. Die Grundstimmung ist bedrohlich und dennoch: der Refrain klingt fast eingängig.
Sehr stark ist auch das grimmige 'Satan Bled' geraten, das einfach nur kalt und geradlinig knüppelt. Ein solches Stück hätten GORGOROTH nicht besser hinbekommen. Gipfel der vielen Überraschungen und Feinheiten, die "Ylem" offenbart, bildet die über acht Minuten lange Ballade 'Wraith', die mit guter Gesangsleistung von Gastsänger Mortal und einer feinen Instrumentierung aufwartet. Super!
In der Gesamtschau bleibt mir nur noch, zu konstatieren, dass "Ylem" eine Veröffentlichung ist, an der Gourmets edlen Schwarzmetalls nicht vorbeikommen. Nur selten findet man bei einer Black-Metal-Band eine solch abwechslungsreiche Scheibe, die außerdem mit etwa 70 Minuten Spielzeit einen tollen Gegenwert bietet. Klanglich optimal inszeniert wird diese starke Veröffentlichung durch eine klare und druckvolle Produktion, die kein bisschen steril klingt.
"Ylem" ist eine tolle Scheibe, die sehr stark gen 8,5 Zähler tendiert und für Genrefans ein Pflichtkauf ist.
Anspieltipps: Ylem, Satan Bled, Evenfall, Osiris, As The World Keels Over, Wraith
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin Loga