DARKHER - Realms
Mehr über Darkher
- Genre:
- Singer/Songwriter/Dark Ambient
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Prophecy Records / Soulfood
- Release:
- 19.08.2016
- Spirit Waker
- Hollow Veil
- Hollow Veil
- Wars
- The Dawn Brings a Saviour
- Buried, Pt. I
- Buried, Pt. II
- Foregone
- Lament
Das ist der Durchbruch für DARKHER!
Was war nur mit mir los, als ich im Herbst 2014 DARKHERs Debüt-EP "The Kingdom Field" in die Finger bekam? Zu hohe Erwartungen aufgrund falscher Deklaration durch Promo und Presse? Oder einfach nicht in Stimmung für DARKHERs meditative Musik? Wie dem auch sei, die EP hinterließ keinen nachhaltigen Eindruck auf mich, alles war zu langatmig und zu monoton und konnte mich einfach nicht berühren. Das ist jetzt aber ganz anders!
Schon nach den ersten Minuten ('Hollow Veil') bin ich Feuer und Flamme für Jayn H. Wissenbergs Klangzaubereien. Ich bilde mir ein, dass der Sound viel mehr Tiefe und Volumen hat als noch vor zwei Jahren, so dass man von oben her in die tiefen Abgründe hinein lauschen kann, die Jayn Wissenberg mit dunkler Musik füllt. Es ist gar nicht mal so sehr ihre Stimme, sondern die Kombination dieser mit den mehrschichtigen Sounds, die zwar nur allmählich schleichend, aber umso tiefer ins Gemüt eindringen. Ein weiteres Plus gegenüber der EP - die musikalisch keineswegs fundamental anders klingt - ist der verstärkte Einsatz von verzerrten Gitarren, die aber eher eine weitere Klangschicht bilden als dass sie mit Riffs oder Licks Akzente setzen. Zum Heulen schön ist dann 'Moths', einen Song, den DARKHER-Follower schon als Akustik-Single kennen. Als hätte sie mein Review zur EP gelesen, in dem ich mir diesen Song auch auf einem Langspieler wünschte, werde ich nun tatsächlich damit entzückt, zumal die Studio-Version am Ende nochmal deutlich zulegt. Wie hier die Doom-Gitarren eingebunden werden ist einfach himmlisch.
Noch überraschender ist indes, dass DARKHER auch in der Folge das Niveau hält. 'Wars' ist regelrecht rhythmisch und tanzbar. 'The Dawn Brings A Savior' strahlt viel Spiritualität aus und fast kann man die Magie des Jenseits spüren, die Jayn mit ihrer Musik zu entfachen versucht. 'Buried (I &II)' ist ungemein düster, fast unheimlich und deshalb genauso einnehmend wie das von der EP bekannte 'Foregone'. Gerade dieser Song profitiert noch einmal gewaltig vom Album-Kontext, in dem er nun viel besser wirkt. Und mit 'Lament' geht dann auch mein zweiter Wunsch in Erfüllung, denn auch dieser Song wurde schon als Akustik-Video veröffentlicht und auch hier holt man durch eine kunstvolle Produktion und Spiel mit Hall- und Reverb-Effekten noch einmal einiges aus einem ohnehin schon sehr guten Song heraus.
Journalisten-Jubel auf DARKHER? Jetzt bin ich auch dabei und zwar ganz dicke. Das ist eines der besten Alben des Jahres. Bitte bitte komm mal live hierher, Jayn!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker