DEATH LENS - Cold World
Mehr über Death Lens
- Genre:
- Punkrock / Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Epitaph
- Release:
- 03.05.2024
- Fucked Up
- Disturb The Peace
- Turnout
- Limousine
- Nothing's Forever
- Vacant
- Bruised
- Memory Hotline
- Not Enough
- Cold World
- Lo Que Sera
Mit neuem Sound auf der Höhe der Zeit.
Die Message ist klar! Ein weißer brennender Bulli, auf dem "Cold World" steht. Deutlicher kann ein Cover wohl nicht machen, worum es inhaltlich auf einem Album geht. Die Welt verändert sich - nicht unbedingt zum Guten. Aber DEATH LENS will nicht nur auf das Übel in der Welt aufmerksam machen, sondern ebenso Hoffnung geben, denn die Bandmitglieder sind selbst als Außenseiter und kulturelle Minderheit aufgewachsen.
Dafür gehen sie mit ihrem Opener 'Fucked Up' direkt in die Vollen. Ein ordentlicher Punkrockkracher moderner Art mit eingängigem Refrain. Auch die folgenden 'Disturb The Peace' und 'Turnout' schließen daran an. Es ist ein mitreißender Beginn, der von der druckvollen Produktion der Gitarren profitiert. Ebenso aufällig ist, dass die Stimme von Sänger Bryan Torres deutlich aussdrucksstärker und im Gesamtmix viel prominenter platziert ist als auf den vorherigen beiden Alben der Band. Verantwortlich dafür ist Produzent Matt Romnes, der die Band in eine neue Richtung geleitet und eigene Ideen mit eingebracht hat, wie sich die Gruppe entwickeln könnte. Hatte DEATH LENS bisher immer einen starken Post-Punk-Vibe, kommt hier eher ein Gefühl des modernen Post-Hardcore auf. Verstärkt wird dieser noch durch das folgende 'Limousine', das zu Beginn deutliche FUGAZI-Anklänge beinhaltet, um am Ende eher ein Ausbruch der Frühphase von HÜSKER DÜ zu sein.
Der Mittelteil von "Cold World" weist dann aber doch wieder in die Richtung, die man vom Vorgänger "Beer Up Only Club" kennt. Die Post-Punk-Einflüsse werden mehr, hier und da gesellen sich auch Brit-Pop- und Indie-Sounds dazu. Die Platte tritt damit in ihre ruhige Phase ein, die durch 'Memory Hotline' als Mid-Tempo-Alternative-Rock-Hymne beendet wird. Es schließen sich noch das flotte 'Not Enough' sowie der Titeltrack an. Zum Abschluss gibt es mit 'Lo Que Sera' einen kurzen Track mit Akustikgitarren.
"Cold World" ist von vorne bis hinten eine ausgewogene Scheibe geworden, die durch Abwechslungsreichtum und gutes Songwriting besticht. Die Kalifornier zeigen sich dabei sowohl in Sachen Produktion als auch beim Songwriting auf der Höhe der Zeit. Sie mixen klassichen Punksound kalifornischer Art mit aktuellen Trends der Szene, wie Post-Hardcore im Stile von MILITARIE GUN oder Post-Punk à la HIGH VIS. Trotzdem wirkt die Musik komplett eigenständig und nicht nachgeeifert. DEATH LENS dürfte somit durch ihre neue Scheibe eine der großen positiven Überraschungen des Jahres gelungen sein!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Dominik Feldmann