DEMONICAL - Mass Destroyer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2022
Mehr über Demonical
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Agonia Records / Soulfood
- Release:
- 06.05.2022
- We Conquer The Throne
- Sun Blackened
- Fallen Mountain
- Wrathspawn
- Dödsmarsch
- Lifespawn
- Cemented In Ire
- By Hatred Bound
Die alte schwedische Death-Metal-Schule.
Auch wenn man DEMONICAL selbst mit viel gutem Willen nicht zu den Urgesteinen der alten Schule des schwedischen Death Metals zählen kann, so steht die Band heutzutage doch gewissermaßen für die Essenz dieses Genres, wie nur wenige neben ihr. ENTOMBED dürfte in jeder Hinsicht dahin sein, EVOCATION vermeintlich auch, DISMEMBER ziert sich, mit der Reunion richitg ernst zu machen, von GRAVE haben wir seit sieben Jahren keine neue Mucke mehr gehört, bei VOMITORY ist es noch länger her, und UNLEASHED zieht zwar unbeirrt eigene Kreise, die aber - eben - eigene Kreise sind.
Damit scheint es nun ernsthaft der nächsten Generation der Schweden zu obliegen, die Death-Metal-Maniacs regelmäßig mit neuem Kraftfutter zu versorgen, und in dieser Disziplin ragt neben ENTRAILS auch DEMONICAL heraus. Ziemlich genau 15 Jahre hat die Band auf dem Buckel, und "Mass Destroyer" ist das inzwischen siebte Studioalbum der Truppe aus Avesta im schönen Dalarna. Es ist also ein recht stabiler Zweijahrestakt, in welchem die Geschosse der Dämonischen bei der Hörerschaft einschlagen, und wann immer das der Fall ist, dann haben wir als Freunde der alten Schule allen Grund zur Freude.
So hat dann auch "Mass Destroyer" alles, was das Herz der Genrefreunde begehrt: Acht eingängige Songs mit der Spielzeit einer guten halben Stunde. Walzender Panzerkettengroove, dazu recht ansehnlich melodische Leadgitarren mit einem Hauch von Maiden-Freundschaft und mit Christofer Säterdal eben auch einen Sänger, wie ihn diese Art von Musik braucht. Tiefe, bedrohliche Growls, die aber stets sauber artikuliert sind, so dass sich die Texte gut verfolgen lassen. Gewürzt wird mit schlichten, aber effektiv nackenbrechenden Breaks, kurzen, wild dazwischen fahrenden Soli der Kerry-King-Schule, und eben dem urklassischen Panzerkettengroove, der diese Mucke eben so unwiderstehlich macht. So wird dann eben auch ein schlichter Dreidreiviertelminüter wie 'Wrathspawn' zur zwingenden Abgehhymne.
Was sich DEMONICAL indes schwer angedeihen lässt, das ist das Attribut der Originalität. Die fällt weitgehend aus. Aber das macht nichts, denn "Mass Destroyer" ist eben genau das, was es vorgibt zu sein: Die alte, schwedische Death-Metal-Schule. Nicht mehr, nicht weniger. Wer sich neue Alben von DISMEMBER oder ENTOMBED wünschen würde, der kann hier vortrefflich Trost finden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle