DESECRATOR - To The Gallows
Mehr über Desecrator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Violent Creek Records (Soulfood)
- Release:
- 27.10.2017
- To The Gallows
- Desert For Days
- Red Steel Nation
- As I Die
- Serpent's Return
- Hellhound
- Thrash Is A Verb
- Down To Hell
- Brainscan
Australischer Kinnhaken
Klar, bei Thrash Metal aus Australien denkt man automatisch an MORBID SAINT und MORTAL SIN, neuerdings auch an HARLOTT. Aber wie so oft hat die australische Szene viel mehr als die (verblasste) Speerspitze zu bieten. DESECRATOR ist eine junge Band aus Melbourne, die sich jetzt anschickt in Konkurrenz mit genannten einheimischen Schwergewichten zu treten.
Und der Opener und Titeltrack 'To The Gallows' beinhaltet auch alles, was sich das Thrasher-Herz wünscht: sägende Riffs, polterndes, abwechslungsreiches Drumming, hohes Tempo und viel Intensität. Über den eigenen Kopf verliert man da schnell die Kontrolle und so bangt der flott vor sich hin. Einstieg mehr als gelungen. Dieses Niveau wird in der Folgezeit auch gehalten. Es geht meist konsequent nach vorne, wobei vor allem Gitarrist Scott Anning mit seinen Riffs und Soli Eindruck schindet. Bei 'Hellhound' kommen dabei nicht zum ersten Mal Gedanken an EXODUS auf, der wohl größte Einfluss aus der BayArea für die Australier. Deutlich wird der auch beim mehr als sechsminütigen Abschlusstrack 'Brainscan', der gerade im Gitarrenbereich an Holt/Hunolt erinnert und dabei keinerlei Längen auf die Distanz aufweist. Von der Pause vor dem Hiddentrack mal abgesehen.
Ja, das macht fast durchgängig Laune, was das Quartett hier abliefert. Für den ganz großen Wurf reicht es in meinen Ohren aber noch nicht, was für mich an Sänger/Gitarrist Riley Strong liegt. Mir klingt Riley zu nett und nicht angepisst genug. Er ist halt kein Paul Baloff oder Mille und wenn er wie bei 'As I Die' sich an cleanen Vocals versucht, ist das auch kein Argument für ihn. Klar, alles in allem macht er einen ordentlichen Job, aber eben auch nur das.
Von dieser Nicht-Stärke abgesehen liefert "To The Gallows" aber 50 Minuten sehr kurzweilige Unterhaltung ab, die Trüffelsucher des Thrash Metals ganz sicher auf den Einkaufszettel notieren können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk