DEVIN TOWNSEND PROJECT - Transcendence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2016
Mehr über Devin Townsend Project
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Inside Out Music
- Release:
- 09.09.2016
- Truth
- Stormbending
- Failure
- Secret Sciences
- Higher
- Stars
- Transcendence
- Offer Your Light
- From The Heart
- Transdermal Celebration
Devin Townsend meldet sich episch-laut zurück!
Episch, cineastisch, mächtig, progressiv. Diese vier Adjektive beschreiben "Transcendence" ziemlich gut und sollten allen HevyDevy-Fans genug Anlass für einen Kauf geben. Punkt.
Ein solches Album habe ich Herrn Townsend ehrlich gesagt nach dem doch eher sanften "Blue Sky" (2014) und dem gänzlich unmetallischen Projekt "Casualties Of Cool" (offiziell 2016), gepaart mit ein paar Aussagen von ihm, dass er eher ruhiger werden wollte, nicht mehr zugetraut. Denn "Transcendence" klingt wie eine weniger euphorische, dafür umso "ernstere" Fortsetzung von "Epicloud" (2012). Mr. Townsend hat scheinbar nebst Bombast wieder Lust auf harte Riffs und Double-Bass-Salven bekommen.
Mit dem Opener hat sich Devin einen langen Wunsch erfüllt: 'Truth' vom "Infinity"-Album (1998) neu aufzunehmen und ein neues Klangbild zu verpassen. Zwar sind die Veränderung bis drauf, dass Anneke van Giersbergen ein paar Parts übernimmt, nicht groß, dennoch passt der Song thematisch hervorragend ins Albumkonzept. 'Stormbending' zeigt mit seinen großen Chören, wohin die Reise geht, übernimmt für mich aber auch eher die Rolle eines zweiten Openers. 'Failure' eröffnet mit seinem markantem Riffing das Album vollkommen. Der Song gehört sicherlich zu den besten Tracks der DTP-Ära überhaupt. Und das, obwohl er quasi nur auf einer Rhythmus-Idee basiert. Das tolle Solo und der epische Refrain setzen dem Song das Sahnehäubchen auf. 'Secret Sciences' ist vergleichsweise etwas ruhiger, lebt von Devins einzigartigem Gesang und begeistert erneut mit einem knackigem Solo und nerdiger Instrumental-Action. Herzstück des Albums ist aber eindeutig das zur Halbzeit positionierte 'Higher'. Meine Herren, was für eine Macht! Hier lebt Devin seine metallische Seite vollkommen aus und kredenzt einen der härtesten und komplexesten Songs seit "Deconstruction" (2011). Um es mal so zu sagen: Wer es eher minimalistisch mag, ist hier auf der falschen Fährte. Danach wird es dann nicht mehr ganz so heftig, doch stets begegnen dem Hörer epische Songs cineastischen Ausmaßes ('Transcendence'), wo Eingängigkeit kein Fremdwort ist ('Offer Your Light' = Hit!).
Das Beste ist: Wenn ich das Album durchgehört habe, fühle ich mich irgendwie erleichtert, befreiter, als zuvor. "Transcendence" ist definitiv ein Album, das den Unterschied macht und mich in pure Begeisterung versetzt. Ich kann meine Kaufempfehlung nur wiederholen und unterstreichen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke