DIGITALIS PURPUREA - Aseptic White
Mehr über Digitalis Purpurea
- Genre:
- Elektro/Industrial
- Label:
- Dreamcell 11 /Aural Music
- Intro
- Coded Feel
- We're All Stars On Our Snuff Suicide
- Religious Mercy
- Not (Cut-Ups From A Ciminal Profiling)
- Crittodream
- Dried Up And Spotted With Black Lipstick
- Ideomatic
- Maneater
- Rotten Meal
THE KOVENANT meets italienischen Elektro/Industrial-Stoff
DIGITALIS PURPUREA? Botaniker werden hinter diesem Begriff sofort die tödliche Pflanze vermuten, nämlich den roten Fingerhut, der in gewissen Dosen bereits katastrophale Folgen haben kann. Aber auch in der Musikwelt soll dieser lateinische Name in den kommenden Monaten als intensive Bedrohung etabliert werden, zumindest wenn man die Töne des neuen Albums "Aseptic White" dieses italienischen Elektro-Duos als Maßstab nimmt. Die beiden Protagonisten programmieren sich in bester THE KOVENANT-Manier in den härteren Bereich und sorgen mit einem MANSON-üblichen Industrial-Metal-Spektakel für die organischen Komponenten in ihrer Musik. Revolutionär? Sicher nicht, aber dennoch gut gemacht!
Die Marschrichtung ist dabei ziemlich straight und kompromisslos, dokumentiert im teils doch sehr rifflastigen Stoff der neuen Platte, außerdem aber auch im ziemlich fetten Sound, den das Duo für ihren Release gewählt hat. Die Zeichen stehen von der ersten Sekunde an auf Attacke, die Stimmung wiederum ist relativ aggressiv. Bereits in den ersten drei Nummern setzen DIGITALIS PURPUREA somit noch einmal deutliche Akzente in Sachen industriell angehauchtem Elektro-Metal und kombnieren Beats und Gitarren wirklich mit Bravour. Leider jedoch gehen den Italienern im weiteren Verlauf die Ideen aus, so dass man gerade im letzten Drittel vergeblich nach Abwechslung Ausschau hält. Stücke wie 'Crittodream' und 'Dried Up And Spoited With Black Lipstick' mögen zwar den rebellischen Grundgedanken der Scheibe weiterführen, begründen sich aber weitestgehend auf längst erprobten Schemen.
Zum Schlusss versucht man sich daher noch an zwei Cover-Songs, die jedoch nicht so recht zum übrigen Material passen wollen: Der Disco-Klassiker 'Ideomatic' (Jean-Pierre Massiera) kann zwar noch mit einer gelungenen Symbiose aus plastischer Härte und Melodik glänzen, wohingegen Nelly Furtados 'Maneater' absolut nicht zum Klangbild der Südländer passen will. Schade drum, denn durch diesen leichten Absturz hält "Aseptic White" letztendlich nicht ganz das, was die Anfänge der CD versprechen. Das Duo aus Turin beweist zwar oft genug, dass wirklich eine Menge kompositorisches Potenzial in ihm steckt. Aber das Bewusstsein, das Letzteres nicht völlig ausgeschöpft wurde, zieht sich in der zweiten Hälfte des neuen Albums wie ein roter Faden durch die Songs.
Anspieltipps: Coded Feel, We're All Stars On Our Snuff Suicide, Not (Cut-Ups From A Criminal Profiling)
- Redakteur:
- Björn Backes