DODECAHEDRON - Dodecahedron
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2012
Mehr über Dodecahedron
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 20.01.2012
- Allfather
- I. Chronocrator
- Vanitas
- Descending Jacobs Ladder
- View From Hverfell I: Head Above The heavens
- View From Hverfell II: Inside Omnipotent Chaos
- View From Hverfell III: A Traveller Of The Seed Of The Earth
Black-Metal Chaos, eine Menge Lärm und zu große Ambitionen
Wer sich mal gerne davon überzeugen möchte, wie fies und pur Black Metal klingen kann, ist sicherlich bestens beraten, sich einmal eingehend mit dem Debüt der niederländischen Apokalypse-Verehrern von DODECAHEDROn auseinanderzusetzen. Die Band propagiert auf ihrem Erstling den absoluten Nonkonformismus, widersetzt sich allen logischen Songwriting-Schemen und packt das Resultat der teils sehr wirr arrangierten Kompositionen in einen durch und durch rauen Sound, der sich strikt dagegen wehrt, in den erprobten Ohren einen Willkommensgruß zu empfangen. Die Materie ist finster, brachial, gleichzeitig aber auch lärmig und anstrengend - und Letzteres ist wohl auch ausschlaggebend dafür, dass sich grundsätzlich alles dagegen sperrt, "Dodecahedron" mit offenen Armen zu empfangen.
Doch auch musikalisch tanzen die Holländer auf einer Hochzeit, zu der sich selbst der Teufel höchstpersönlich nicht einladen würde. Strukturen? Fehlanzeige. Ein durchsichtiges Konzept. Sicher nicht. Eine Menge Krach vor dem Hintergrund der schwarz gefärbten Tonkunst? Ja, das trifft es schon eher und macht den ersten Silberling des Quintetts zu einer ambitionierten, progressiven, aber letzten Endes gescheiterten Produktion. Sieht man mal von der schaurigen Atmosphäre des Openers 'Allfather' ab bzw. lässt man den gezielteren Rausch im abschließenden 'View From Hverfell III: A Traveller Of The Seed Of The Earth' mal außen vor, erntet man nicht mehr als rauschendes Chaos, entartete Tonkunst und räudiges Liedgut, dessen Charakter lediglich seiner selbst Willen, nicht jedoch als förderliches Mittel für die Vervollkommnung der Songs entstanden ist.
Am Ende ist "Dodecahedron" daher lediglich denjenigen zu empfehlen, die auch mit völlig unkontrollierten Noise-Attacken und sich selbst zerfleischendem Black Metal kein Problem haben. Doch auch diese vermeintliche Zielgruppe wird höchstwahrscheinlich konstatieren, dass DODECAHEDRON gar nicht all das unterbringen und umsetzen können, was sie in ihren Songs sammeln. Daher hinkt schlussendlich auch der zwischenzeitlich aufkeimende EMPEROR-Vergleich, weil DODECAHEDROn schlicht und einfach nicht die Klasse des Mutterschiffs besitzen. Eher bestätigt sich mit jedem weiteren Durchgang das genaue Gegenteil ...
Anspieltipp: Allfather
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes