DOMKRAFT - Seeds
Mehr über Domkraft
- Genre:
- Doom Metal / Psychedelic Sludge Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 30.04.2021
- Seeds
- Perpetuator
- Into Orbit
- Dawn Of Man
- Tremors
- Krank Blekhet
- Audiodome
Volle Doomkraft voraus!
Was für ein Gewitter. Diese Saat bringt Unheilvolles hervor - es walzen tonnenschwere und dumpf dröhnende Riffwände heran, die Vocals bestehen aus etwas heiseren, hoffnungslos wirkenden Schreien und hin und wieder werden verzerrte Gitarrenmelodien drübergelegt, die dieses düstere, bedrohliche Gefühl noch verstärken. Die Atmosphäre, die DOMKRAFT erzeugt, hat einen sehr einnehmenden Charakter, man fühlt sich regelrecht überrollt von diesem brachialen, drückenden Koloss.
Dennoch gibt es die eine oder andere Nummer, die aus der finsteren Monotonie etwas heraussticht; nicht wegen eines Lichtblickes musikalischer Natur im Sinne von Hoffnungsschimmer im beklemmenden Treiben, sondern vielmehr durch Passagen mit etwas flotterem Riffing, das den Hörer vor sich her treibt, oder die auch im Midtempo Headbang-tauglich sind ('Dawn Of Man'). Oder nehmen wir den Opener und Titeltrack, bei dem mehr Melodie-Anteile mit psychedelischem Touch eingeflochten werden und der somit zum kontrastreichsten Stück auf diesem Rundling mutiert.
Dennoch stellt sich bei einer Band wie DOMKRAFT, die auf akustische Intensivbeschallung setzt, die Frage, ob sich der ruppige und monströse Abriss schnell abnutzen würde, oder ob die Songs genügend Nachhall entfachen, damit "Seeds" auch einige Durchläufe später noch funktioniert und spannend bleibt. Und ich muss sagen, bei den beiden oben genannten Songs sowie dem ebenso wuchtigen wie düsteren Schlussakkord 'Audiodome' ist das der Fall, es trifft aber nicht auf alle Stücke zu. Der Neunminüter 'Audiodome' bildet zudem eine Klammer zum Auftakt der Scheibe und geht von sludgigem Headbang-Futter in ein Psychedelic-Outro über. Den mächtigen Höhepunkt hat DOMKRAFT sich also tatsächlich bis zum Ende aufgehoben.
Man muss schon in der richtigen Stimmung für dieses zwar atmosphärisch dichte, aber eben phasenweise recht monotone Gedröhne sein, damit "Seeds" einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Aber wenn es so ist, kann man richtig tief in die Scheibe eintauchen. Zudem ist das Cover ein echter Blickfang mit einem Motiv, das an die surrealistische Kunst von Jan Švankmajer erinnert und welches in psychedelische Farben gehüllt ist.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer