DRAGONSCLAW - Judgement Day
Mehr über Dragonsclaw
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Killer Metal Records
- Release:
- 02.08.2013
- Watching My Every Move
- Onset Of War
- Judgement Day
- Bullet
- Fear
- Fly: Defenders of the Sky Part II
- Lucifer's Hammer
- Battle Cry
- Eternally
Inspirierter Power Metal mit vielen guten Songwriting-Ideen.
Mit dem begehrten Drachen im Bandnamen folgt DRAGONSCLAW einer Power-Metal-Tradition. Zwar sind die Australier nicht so flott unterwegs wie DRAGONFORCE, sie sind nicht ganz so true wie DRAGONSFIRE und auch nicht so bombastisch wie Schwedens DRAGONLAND. Aber den kraftvollen und dennoch melodischen Power Metal zelebrieren die fünf Jungs aus Sidney auf ihrem zweiten Album "Judgement Day" mit viel Inbrunst und Intensität.
Und sie bringen dabei noch jede Menge Abwechslung unter. Es ist nicht nur die vorhandene Balance aus Power und Melodik, die sehr gut funktioniert. Auch dezente, progressive und symphonische Elemente reichern den Sound an und sorgen für Variationen. Unterschiedliche Tempi - von getragen bis zu Hochgeschwindigkeit - die intensive Umsetzung von Gefühlen, schöne Melodielinen, mannigfaltige Konstrukte und jederzeit gut erarbeitete Höhepunkte machen aus nahezu allen Stücke eindrucksvolle Erlebnisse.
Der Titeltrack 'Judgement Day' erinnert zum Beispiel etwas an frühere QUEENSRYCHE, verbunden mit MAIDENS melodischer Epik, was eine mitreißende Mischung ergibt. Schon deutlich geradliniger kommt da 'Bullet' und vereint europäischen Heavy Metal á la JUDAS PRIEST mit amerikanischem Power Metal der Marke VICIOUS RUMORS. Bessere ICED EARTH höre ich bei dem starken, eindringlichen 'Fear', während das kraftvolle 'Battle Cry' als Bastard aus RIOT und CAGE durchgeht. Ich muss aber dazu sagen, dass diese Vergleiche jetzt nicht bedeuten sollen, dass die Australier olle Nachahmer sind. Viel mehr soll eine Assoziation zur qualitativen Klasse gezogen werden. Und diese Klasse wird über das gesamte Album gehalten. Da gibt es nicht den geringsten Ausrutscher nach unten.
Neben dem hohen kompositorischen Level überzeugt DRAGONSCLAW auch handwerklich. Giles Lavery hat eine äußerst wandelbare Stimme. Er kann kraftvoll und voluminös singen, erreicht aber auch mühelos die ungewöhnlichen Lagen von Sean Peck oder good old Rob. Die Rhythmusbasis sorgt stets genau für den richtigen Druck, und die vielseitige Gitarrenarbeit von Ben Thomas (ist da wirklich nur ein etatmäßiger Gitarrist zugange?) drückt dem Sound der Drachenklaue ein Markenzeichen auf. Ebenso das Keyboard, welches zwar hauptsächlich zur Umrahmung und Untermalung eingesetzt wird, die Melodielinen aber äußerst gekonnt ergänzt und forciert.
Kraftvoll-melodischer Power Metal mit US-amerikanischen und europäischen Einflüssen und ganz, ganz vielen guten und mannigfaltigen Ideen - so präsentiert sich "Judgement Day" von DRAGONSCLAW. Die Australier können mit ihrem zweiten Album die Aufmerksamkeit der Power-Metal-Anhänger auf sich ziehen, die hier dringendst mal reinhören sollten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Steve Muench