DYLEM - Dylem
Mehr über Dylem
- Genre:
- Melodic Rock / Hard Rock / Classic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- 7 Us Media Group/7 Hard
- Release:
- 29.01.2016
- Ouverture
- Walk Away
- My Story
- For Always
- Pluie De Cristal
- Sors De Mes Nuits
- Give Me A Message
- Passe Le Passé
- Dilemma
Eine bilinguale Gefühls-Explosion!
Dies ist mein Erstkontakt mit Mélody Dylem, einer Pop-, Rock- und Metal-Sängerin aus der Schweiz. Und es wird sicher nicht mein letzter sein, denn sie besitzt eine ganz tolle Stimme, in die Mann sich schnell verlieben kann. Obwohl Frau Dylem anno 2015 erst bei der Symphonic-Metal-Band ELFERYA eingestiegen ist, ist ihr mit DYLEM offenbar nun auch das Verlangen nach einem zweiten musikalischen Standbein aufgekommen, welches jedoch relativ wenig mit Metal zu tun hat. Musikalisch werde ich hier angenehmerweise ein ums anderes Mal an das Schaffen der Mexikanerin Marcela Bovio, einer meiner großen Lieblinge, erinnert. An STREAM OF PASSION erinnert die zwischen Nachdenklichkeit und Euphorie pendelnde und immer punktgenau auf die Gesangsmelodie fokussierte Kompositionsweise. Doch auch ELFONÍA, Bovios frühere Band kommt mir in den Sinn, wenn DYLEMs Musik ein wenig in Richtung melancholischem Prog-Rock geht, und neben dem Standard-Englisch auch in der Muttersprache (hier: französisch) gesungen wird.
Nun aber bitte nicht denken, DYLEM würde bei irgendwem abkupfern. Der STREAM OF PASSION-Vergleich soll nämlich vor allem verdeutlichen, dass die Zielgruppe bei diesem Debüt allerhöchste Qualität erwarten darf, die sogar schon ein paar prominente Leute überzeugt hat. Einer davon ist Artwork-Künstler Hugh Syme (u.a. Arbeiten für RUSH, ARENA oder DREAM THEATER), dem man explizit dankt, dass er an eine frische, junge Band glaubt, und für "Dylem" ein gewohnt stimmungsvolles Innenleben entworfen hat. Und Symes Illustrationen (u.a. ein zugeschneites Klavier in eisiger Winterlandschaft, eine Rose, die in der Wüste wächst, in der eine Mutter mit ihrem Kind und einem Regenschirm steht, oder einfach nur der Schatten von aufgemalten Noten) reflektieren die oft auf Piano und sanften Streichern basierende, doch immer wieder in epische Breiten drängende und dann Gänsehaut verbreitende Rockmusik perfekt.
Apropos Band: DYLEM ist bislang "nur" ein Duo, das Mélody mit einem gewissen Donovan bildet. Das Album wurde also von zusätzlichen Studio-Musikern aufgenommen. Doch es sieht danach aus, als wolle man hieraus eine echte Band formieren. So besteht vielleicht die Chance, diese tollen Songs auch live erleben zu dürfen. Denn auch wenn vielleicht noch DER Übersong für die Ewigkeit fehlt ('Walk Away' und 'Dilemma' sind nah dran), ist "Dylem" ein ganz starkes Album. Und wie wir nicht erst seit SOPHIE HUNGER - einer weiteren tollen Schweizerin - wissen, ist Französisch eine sehr elegante Sing-Sprache. Mehr davon!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker