EINVIGI - Monokroma
Mehr über Einvigi
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Einheit Produktion
- Release:
- 01.03.2024
- Huoma
- Elossa Eilen, Tänään Jo Kuollut
- Tumman Veden Lapsi
- Ambrosia
- Kuolintanssi
- Missä Kuljimme Kerran
- Monokroma
- Yksinäisen Laulu Pt. 1
- Yksinäisen Laulu Pt. 2 - Interlude
- Yksinäisen Laulu Pt. 3 - Uusi Aurinko Nousee
Wahrhaft ergreifend, wahrhaft fantastisch!
Die Wandlung vom Saulus zum Paulus haben die Finnen von EINVIGI mit ihrem dritten Release nun endgültig beschritten. Frönte EINVIGI auf dem ersten Album noch nahezu ausschließlich dem melodischen Black Metal, wandte sich die Truppe aus Turku im Laufe der Zeit immer stärker dem Post Black Metal zu, um sich dann auf "Monokroma" zwischen den Sphären zu bewegen und einfach nur tolle Melodien zu produzieren - und das ganz frei von allen Fesseln, die irgendein Genre der Band auferlegen könnte.
Die dritte Full-Length der Nordmänner ist für den Moment tatsächlich der heilige Gral, wenn man auf die Kombination aus Melancholie, dezenter Raserei und verträumten Melodien abfährt. Nachdem die Scheibe noch standesgemäß mit einem eher aggressiven Stück startet, hier aber schon das Potenzial offenbart, einige der großartigsten Melodien des laufenden Kalenderjahres zu produzieren, entwickelt sich "Monokroma" Schritt für Schritt zu einem absoluten Best-of des finnischen Metals. Hier gibt es die weitreichenden, progressiven Elemente einer Band wie WINTERSUN, dann wiederum geht man zurück auf das frühe Vermächtnis einer Kapelle wie AMORPHIS und nutzt auch einige folkige Einsprengsel. In den eher rauen Passagen hat man ab und an die Leute vom Lake Bodom im Sinn, und wenn dann alle Vergleiche nicht mehr ausreichen, überlagert die Scheibe alle zugehörigen Ideen in einem Meer aus einfach nur göttlichen Melodien, von denen jede einzelne mit genügend Hit-Affionität gesegnet ist, um in den Jahreslisten die vorderen Plätze zu belegen - und dabei produziert EINVIGI bewusst so ziemlich alles, aber sicherlich keine konstruierten Hits.
Es ist ein stetes Wechselspiel aus nachdenklichen Passagen, konträrer schwarzmetallischer Offensive, vereinzelten Shoegaze-Elemente, bedrückten Pianos, grandiosen Gesängen und einfach dem stärksten, was der finnische Melodic Metal zu bieten hat - ein Höchstmaß an Abwechslung inklusive.
Ich habe die Platte vor zwei Wochen zum ersten Mal angetestet, war völlig weggeblasen von diesem phänomemnalen Output, wollte mir sicher sein, dass sich die Songs nicht verschleißen, komme aber nun zu der klaren Erkenntnis, dass sie einfach mit jedem Durchgang nur noch großartiger werden. EINVIGI hat in der Vergangenheit schon beeindruckende Noten veröffentlicht. Mit der Abkehr von der puristischen Form des Black Metals hat die Combo nun aber die goldene Mitte gefunden und eines jener Alben herausgebracht, das man vielleicht nur einmal in der Karriere erschaffen kann. "Monokroma" ist großartig, gewaltig, ergreifend und sehr, sehr intensiv - und dank des ebenfalls fantastischen Artworks ein Monster-Package, dass man selbst im begründeten Fall nicht stehenlassen darf. Vielen, vielen Dank für dieses unglaubliche Event!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes
