END, THE - Within Dividia
Mehr über End, The
- Genre:
- Hardcore/Death Metal
- Label:
- Relapse/SPV
- Release:
- 26.01.2004
- These Walls
- Fetesque
- The Sense Of Reverence
- The Scent Of Elegance
- Organelle (In She We Lust)
- Dear Martyr
- Orthodox Unparalleled
- Of Fist And Flame
Journalisten und Plattenfirmen sind ja immer ganz groß darin, neue Stile zu erfinden, die den gemeinen Fan erstmal rätseln lassen, was damit gemeint ist. Eine sehr schöne Kreation ist da die Bezeichnung Mathcore. Aufgekommen ist der Begriff in Zusammenhang mit Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Irgendwo zwischen Hardcore und Metal hängend, waren die Bands von tonalen Sphären weit entfernt, Melodien waren eh nur was für Whimps, ein bisschen Jazz wurde auch gern genommen und insgesamt wirkte das auf den unbedarften Hörer wie ein Schlag ins Gesicht.
Und in diese Mathcore-Schublade passen auch THE END (voll cooler Name!) ganz gut herein. Neben der typischen Durchgeknalltheit werden hier noch eine ordentliche Dosis Metal und "Noisigkeit" im Stile der Götter NEUROSIS hinzuaddiert und fertig ist der fette Wutklumpen. Dabei ist "Within Dividia" schon die zweite Scheibe, wobei das Debüt den weitaus cooleren Titel hatte: "Transfer, Trachea Reverberations From Point: False Omniscient". Aber genug davon, zurück zum Album.
Der erste Durchlauf weiß zu beeindrucken, der zweite lässt die ersten Strukturen erahnen und der dritte gewinnt einen endgültig für das Album. Mit "These Walls" erwischen die Kanadier einen perfekten Einstieg. Fieses Gitarrenfiepen, dann regiert die hektische Aggressivität, zwischendrin wird es schneller, bevor dann ein ruhiger Part den Hörer endgültig in ein Wechselbad der Gefühle stürzt.
Ein sehr cooler Auftakt, der mit seiner brutalen Attitüde nachhaltig beeindruckt. Das totale Gegenteil ist dann 'The Sense Of Reverence', ein ruhiger Nervenzerrer, bei dem die Bösartigkeit, das Fiese immer im Hintergrund lauert, um dann bei 'The Scent Of Elegance' (der Übergang ist fließend) hervorzubrechen. Der Song lebt von seinen langsameren Parts und versprüht immer eine leidende Stimmung, die gut mit den aggressiven Riffs harmoniert.
Dieses Gefühl der Verzweiflung wird durch den Blastausbruch zum Ende hin nur noch gesteigert. Das finde ich persönlich schon sehr, sehr geil. Richtig abgedreht kommt dann 'Organelle (In She We Lust)' daher, sehr schnell, sehr aggressiv und absolut nicht vorhersehbar, der Mittelpart kommt ebenso unerwartet wie krank daher.
Das ist sicherlich nicht für jeden Metalfan zugänglich, aber es wirkt schon ziemlich beeindruckend. Ein weiteres Highlight ist auf jeden Fall das peitschende, rollende 'Fetesque', wo vor allem die Blasts sowie das Noise- und Hardcoreelement gut zur Geltung kommen. 'Orthodox Unparalleled' beginnt sehr ruhig, mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Drumbeat, bevor sich dann das Lied langsam steigert, um am Ende in einem aggressiven Inferno zu enden. Besonders cool wirken dabei die Basslinien im Hintergrund.
Um das Album mal auf einen Nenner zu bringen: THE END sind nicht nur technisch begabt, Drummer Anthony Salajko gibt z.B. alles, sondern verbinden Chaos und Aggressivität auch zu ziemlich guten Songs.
Gut, die Güteklasse von THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder auch MASTODON wird noch nicht ganz erreicht, aber für Anhänger des Abartigen, Brutalen und Kranken wie mich ist "Within Dividia" ein gefundenes Fressen. Jetzt würde ich die Band gerne mal live sehen...
Anspieltipps: Fetesque, Orthodox Unparalleled, These Walls, Organelle (In She We Lust)
- Redakteur:
- Herbert Chwalek