ENOCHIAN THEORY - Life... And All It Entails
Mehr über Enochian Theory
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Mascot Records (rough trade)
- Release:
- 09.03.2012
- This Aching Isolation
- Hz
- Non Sum Qualis Eram
- Distances
- Inversions
- Creatio Ex Nihilio
- In Times Of Silence
- For Your Glory, Great Deceiver
- Nisi Credideritis, Non Intelligetis
- The Motives Of The Machine
- Singularities
- Loves
- The Fire Around The Lotus (Remastered)
Erneute Glanztat der UK-Proggies
Die Briten ENOCHIAN THEORY sind erst mit "Evolution: Creatio Ex Nihilio" ein wenig aus dem Schatten gekrochen, in dem sie sich in den Jahren zuvor etwas versteckt hatten. Immerhin war die Formation zu diesem Zeitpunkt schon fünf Jahre aktiv und hatte ein Demo-Album und eine EP vorzuweisen.
Doch schon nach kurzer Zeit wird klar, dass der starke Vorgänger lediglich eine Zwischenstufe in der Entwicklung der Herren sein würde. Wo Kollege Frank in seiner Rezension mit berechtigten Querverweisen zu großartigen Bands wie RIVERSIDE, PAIN OF SALVATION, FATES WARNING oder ANATHEMA um die Ecke kam, ist auf "Life...And All It Entails" das Namedropping gar nicht mehr nötig, denn trotz der durchaus durchschimmernden Einflüsse, klingt das neue Werk vor allem nach einer Band: ENOCHIAN THEORY.
Das Songwriting ist schlüssig, vielschichtig und enorm abwechslungsreich, dazu kommt der makellose Gesang Ben Harris Hayes, der hervorragend die jeweilige Stimmung transportiert. Mit einem eigenen Charakter und emotional, ohne dabei weinerlich zu klingen. So soll das sein. Höhepunkte sind die über einem gegenläufigen Rhythmus gesungenen, brillanten Gesangsmelodien des Openers 'This Aching Isolation', das mit harschen Vocals ausgestattete 'For Your Glory, Great Deceiver', das mit toller Steigerung versehene, dramatisch arrangierte 'Nisi Credideritis, Non Intelligetis', das mit Sprachsamples und melancholischer Stimmung an Post-Rock-Vertreter wie FRAMES erinnernde 'The Motive Of The Machine' oder das mit feinen Pianoklängen und fast eingängiger Melodie versehene 'Singularities'.
Dabei darf aber nicht verschwiegen werden, dass man ein wenig Geduld und ein paar Spins braucht, um diese Perlen auch zu entdecken. Nicht nur, weil es sich um progressive Musik handelt, sondern auch, weil die Songs meist ineinander übergehen und die Grenzen da leicht verschwimmen. Das mag auch ein wenig der Grund sein, warum oben eher Nummern aus der zweiten Hälfte aufgezählt werden, da jeder Durchgang ein wenig Eingewöhnungszeit bedarf. Man muss sich in den Sound der ENOCHIAN THEORY fallen lassen. Wer "Life...And All It Entails" nebenher hören möchte, wird glorreich scheitern. Aber das dürfte die Freunde wahrlich progressiver Klänge auf dieser Seite sicher nicht abhalten.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk