ENTORX - Faceless Insanity
Mehr über Entorx
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.05.2020
- Overture: Condamnation
- Black Dawn
- Hypocritical Faith
- PTSD
- Isolation
- Madness Unchained
- Paranoid Conspiracy
- Morbid Rage
- Doomed
- Death Machine
Ich werd bekloppt!
Machen wir uns doch nichts vor: Death-/Thrash-Metal-Scheiben gibt es wie Sand am Meer. Doch wenn diese technisch äußerst versiert daherkommen und mit einer enormen Prise Progressivität gewürzt sind, kann man durchaus hellhörig werden. Zwar mussten sich ENTORX-Fans fast satte sieben Jahre gedulden, bis neues Material ihrer Lieblingstruppe aus Speyer um die Ecke flattert, doch ihr Zweitwerk ist mit allen Wassern gewaschen.
Gute, druck- sowie anspruchsvolle Hau-Drauf-Mucke, dafür stehen die fünf Jungs um Frontmann René Baron. Doch neben Härte und technischem Anspruch hält auch eine gelungene Atmosphäre fest das Heft in der Hand. Das merkt man bereits am eröffnenden 'Overture: Condamnation', das nicht nur mit Gewitter- und Pianoklängen sondern vor allem durch verschiedene Sprachsamples einiger US-Präsidenten auftrumpft. Mit 'Black Dawn' wird dann das Feuer eröffnet, ein superber, lauter und wütender Black-/Death-/Thrash-Metal-Bastard, der sämtliche Register zieht und gleich zu Beginn ein lautstarkes Ausrufezeichen setzt.
Die folgenden knapp 42 Minuten können über weite Strecken das anfänglich hohe Niveau auch halten: Mal lässt der Fünfer die experimentierfreudige Groove-Sau von der Leine ('Morbid Rage'), mal gelingen ihm ein paar wirklich schmucke Ideen, die das Brutalo-Unterfangen hübsch auflockern ('Madness Unchained', 'Hypocritical Faith'), und ab und an schmeißt ENTORX sogar einen amtlichen Hingucker wie den 10-Minuten 'Doomed'-Hammer in das Klassenzimmer und lässt andere Kinder vor Neid erblassen.
Darüber hinaus stimmen Produktion, die Verspieltheit der einzelnen Instrumente sowie Herr Baron am Mikro, der vielen Songs mit seinem gewaltigen und sehr facettenreichen Gesangsorgan noch mehr Zunder verleiht. Zwar fehlt einigen Stücken das gewisse Extra und auch das Artwork reißt mich nicht vom Hocker, doch für ein Zweitwerk ist das wohl mehr als amtlich, was ENTORX hier vom Stapel lässt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp