EPICEDIUM - Anthropogenic
Anthropogenic
Mehr über Epicedium
- Genre:
- Technical Brutal Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rising Nemesis Records
- Release:
- 02.01.2012
- Green River Killer
- Sadomasochistic Perversity
- Compulsice Act
- Volkhoven in Fire
- Delicious Brain Surgery
- Consumed
- Butchered, Bled and Eaten
- Chainsaw Ripper
30.01.2012 | 20:52
Mordsmäßig technisch und trotzdem brutal.
Eines vorneweg: Ich bin generell eher ein Freund des primitiven und rotzigen Old-School Death Metal. Allerdings kann ich mich auch mit technischem und brutalem Todesblei anfreunden, sofern es gut gemacht ist. Und das ist im vorliegenden Beispiel der Fall. EPICEDIUM aus Frankfurt am Main zocken sich bereits seit 16 Jahren die Finger wund und liefern mit "Anthropogenic" einen der ersten Death-Metal-Hammer des noch jungen Jahres ab.
Thematisch machen es sich die Hessen zwar einfach und schöpfen aus dem reichhaltigen Fundus der Massen- und Serienmörder. Egal ob Green River Killer (im gleichnamigen Titel) oder Albert Fish ('Sadomasochistic Perversity'), hier wird ähnlich wie bei MACABRE nichts ausgelassen.
Musikalisch aber trumpfen EPICEDIUM noch mehr auf und schaffen es, vertrackte Gitarrenriffs mit song-dienlichem Groove zu kreuzen. Einzig die Blastbeats wirken eine Spur zu steril und unorganisch (um nicht das böse Wort mit T zu verwenden). Dafür ist an der Instrumentalfraktion ansonsten nichts auszusetzen. Die Vocals von Fronter Tommy sind mal tief, um nicht zusagen auf dem Niveau eines Subwoofers und dann wieder kreischend scharf wie eine Kreissäge. Durch diese beiden Extreme verlieren die Gesangsspuren zwar etwas an Charakter, aber gewinnen um so an mehr Brutalität.
Der Individualismus der Kapelle gründet sich sowieso auf dem ausgezeichneten Kompositionen, in denen zum Teil sogar melodische Passagen wunderbar mit rabiaten Gebolze verbunden werden. 'Delicious Brain Surgery' ist da nur eines von vielen Beispielen, wo diese Kombination perfekt umgesetzt worden ist. Abgesehen von der Stimme kann man in dieser Beziehung hin leichte Parallelen zu CARCASS erkennen, wobei der Vergleich mit anderen technischen Death Metal Truppen wie CRYPTOPSY natürlich noch besser passt.
Insgesamt ist "Anthropogenic" wie bereits eingangs erwähnt ein echter Todesstahl-Kracher, der die Messlatte für brutalen Technical Death Metal 2012 sehr angehoben hat. Jeder Befürworter des erwähnten Genres sollte mal ein Ohr riskieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner
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