EVERY TIME I DIE - Ex Lives
Mehr über Every Time I Die
- Genre:
- Hardcore /Crossover
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Epitaph / Indigo
- Release:
- 02.03.2012
- Underwater Bombos From Outer Space
- Holy Book Of Dilemma
- A Wild, Shameless Plain
- Typicle Miracle
- I Suck (Blood)
- Partying Is Such A Sweet Sorrow
- The Low Road Has No Exits
- Revival Mode
- Drag King
- Touch Yourself
- Indian Giver
- Grudge Music (Bonus Track)
- Business Casuality (Bonus Track)
- Starve An Artist, Cover Your Trash (Bonus Track)
Ungebremst wie immer, aussagekräftig wie eh und je.
Für die Kritiken zu den Alben von EVERY TIME I DIE könnte man eigentlich eine Blaupause erstellen und sie mittels Copy & Paste ins jeweilige Textformat pressen. Immer wieder überzeugen die Buffalo-Boys mit wilden, ungezügelten Punk-Arrangements, wüsten Hardcore-Grooves, leicht alternativ-rockigen Passagen und einer Attitüde, die nicht selten vom Bleifuß geprägt ist. Die neue, inzwischen schon sechste Scheibe "Ex Lives" macht hier keine Ausnahme; unter der Regie von Produzenten-Ikone Joe Baresi ist ein weiterer Tiefschlag entstanden, der zwar überraschend viele melodische Elemente mit sich bringt, gleichzeitig aber keinen Zweifel daran lässt, dass die Mischung aus Old School und New School nirgends so brillant zubereitet wird, wie in den Kochtöpfen von Schreihals Keith Buckley und seinen Mannen.
Dennoch scheint "Ex Lives" die bis dato vielseitigste Geschichte in der Biografie dieser Band zu sein, was sich jedoch nicht auf den erneut exorbitant hohen Energielevel der Combo überträgt. Denn wenn EVERY TIME I DIE in den ersten fünf Minuten mit 'Underwater Bimbos From Outer Space' und 'Holy Book Of Dilemma' loslegen, ist relativ schnell der Löschzug gefragt, der den musikalischen Flächenbrand wieder aufhebt. Aggreessiv wie eh und je poltert die Band drauflos, bezieht wesentlich mehr Hardcore-Riffs in die elf regulären Tracks ein, ist sich aber auch nicht zu schade, hier und dort ein paar rockige Gitarren beizusteuern. Vor allem 'Partying Is Such A Sweet Sorrow' und 'Revival Mode' sind in diesem Kontext willkommene Ausnahmeerscheinungen, die der 'No Limits'-Parole dieser Kapelle noch einmal einen fetten Stempel aufsetzt. Aber auch 'Indian Giver' und 'A Wild, Shameless Plain' zeugen von einer zweckdienlichen Weiterentwicklung, die sich jedoch nie aus dem typisch wüsten Gesamtzusammenhang des Bandsounds befreit.
Doch am liebsten sind einem EVERY TIME I DIE wohl immer noch, wenn sie ungestüm punkig ins Mett hauen. Und diesen Aspekt vernachlässigt die Gruppe aus Buffalo auch auf "Ex Lives" nicht: 'Touch Yourself' und 'I Suck (Blood)' sind eindeutige Offensivbemühungen, aber auch im Bonusteil kommen Liebhaber des ETID-Klangs voll und ganz auf ihre Kosten. 'Grudge Music' und 'Starve An Artist, Cover Your Trash' kommen diesbezüglich schnörkellos auf den Punkt und sind am Ende mehr als nur wohlwollende Ergänzungen.
Störend ist daher eigentlich nur die erneut recht knapp bemessene Spieldauer; doch bei einer Energieleistung, wie sie auch hier wieder in allen Formen erbracht wird, drückt man bei "Ex Lives" zum sechsten mal ein Auge zu. Schließlich kann musikalische Verwüstung kaum ästhetischer klingen als in den 14 Stücken dieser erwartungsgemäß genialen Scheibe.
Anspieltipps: Underwater Bimbos From Outer Space, Typical Miracle, Drag King, Touch Yourself
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes