FAKE HEROES - Divide And Rule
Mehr über Fake Heroes
- Genre:
- Alternative
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Antstreet (New Music Distribution)
- Release:
- 28.06.2013
- Jiddu
- FH
- Anthill
- Beyond Thie Glass
- Between Sounds And Noises
- Stealing
- Wise Man
- Don't Believe Them
- Reflection
- Sense Of Gratitude
- Need Of Light
Spannender Alternative Rock vom Mittelmeer!
Eine junge Band aus Pescara, Italien, die sich erst 2012 zusammengefunden hat, macht schon nach so kurzer Zeit mit einem beachtlichen Album auf sich aufmerksam. Ziemlich schnell, und das könnte ein Hindernis sein, denn was erwartet man: unausgereifte Kompositionen, flüchtige Arrangements, möglicherweise sogar Defizite im instrumentalen oder gesanglichen Bereich. Aber dem ist nicht so! Die teutonischen Buben von Antstreet Records haben einfach den richtigen Riecher gehabt und eine Band unter ihre Fittiche genommen, die trotz des kurzen Zusammenspiels ein paar astreine Killertracks zustande gebracht haben.
Stilistisch sind die falschen Helden im Alternative zu Hause. Das ist jetzt nicht außergewöhnlich und es ist sicher kein Teich, in dem man als kleiner Fisch große Lorbeeren ernten kann. Aber in letzter Zeit waren auch immer Perlen in der Asche, und nach einigen Durchläufen mausert sich "Divide And Rule" zu einer solchen. Die Jungs von FAKE HEROES haben eine recht eigene Art, wie sie ihre Songs arrangieren. Ihr Stil ist eher zurückhaltend und reduziert, intensiv, verdient aber nur selten die Vokabel "mitreißend".
Irgendwie klingen viele Kompositionen, als würde man ganz bewusst die Handbremse nicht vollständig lösen. Das ist aber nicht negativ gemeint, denn damit bauen die Italiener eine eigenwillige Spannung auf. Selbst bei einem anfangs riffgetriebenen Stück wie 'Anthill' mündet man bald in einen unerwartet ruhigen Vers. Dabei haben sie gelegentlich sogar echten Pop-Appeal wie in 'Between Sounds And Noises' oder 'Need Light'. Aber vorherrschend lässt man das Ganze hard rockig, aber ruhig angehen, darin erinnert mich FAKE HEROES gelegentlich an LIFE OF AGONY, gewürzt mit grungigen Gitarreneinlagen, lässig und wenig dominant, aber dann auch wieder technischer als der Holzfäller-Rockstil erlaubte.
"Divide And Rule" ist ein erstaunliches Album, das besonders in der ersten Hälfte punkten kann und eine ganze Reihe von Hits am Start hat, die gerade dann wirken, wenn oben genannte Zurückhaltung Spannung aufbaut. Gelegentliche Alternative-Standards wie 'Sense Of Gratitude', die zwar wenig originell sind, aber überzeugend vorgetragen werden, können den Gesamteindruck kaum schmälern. Und noch ein Wort zu Sänger Manuel Gata: Neben seiner Stimme ist auch sein Englisch sehr angenehm, was bei Italienern auch nicht immer der Fall ist.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger