FREEDUMB - Feverish
Mehr über Freedumb
- Genre:
- Punk / Hardcore
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.06.2022
- Feverish
- Sudden Deaf
- Get Away
Recht belanglose Grenzgänger zwischen Hardcore und Punk.
Schaut man sich den Bandnamen und die musikalische Grundidee der Norweger FREEDUMB an, dann kommt man nicht umhin, hier einen recht offensichtlichen SUICIDAL TENDENCIES-Klon zu erwarten. Immerhin benannte sich das Trio aus Halden recht offensichtlich nach dem 2001er Werk der Hardcore/Crossover-Urgesteine aus Kalifornien. Ob die neue EP "Feverish" allerdings diesen Vergleich rechtfertigen wird, darf berzweifelt werden, immerhin ging zuletzt mein Kollege Björn Backes mit dem vorletzten Langeisen "Feeding The Tapeworm" recht hart ins Gericht und der Nachfolger "Post Modern Dark Age" fand erst gar keinen Platz auf unseren Seiten.
Ganz so hart ins Gericht gehen wie der Kollege Backes würde ich dabei mit den drei frischen Tracks allerdings nicht, denn handwerklich ist das hier alles erst einmal sauber umgesetzt. Die Gangshouts sind ordentlich, die Gitarren und das Schlagzeugspiel treibt die Nummern ordentlich nach vorne und auch die Gesangsdarbietung ist für Punk-Hardcorde-Gefilde durchaus ordentlich. Schlussendlich wird das Ganze mit einem oldschooligen und druckvollen Sound garniert. Also alles in Butter bei FREEDUMB? Leider nicht, denn irgendwie wirkt das gesamte Material der EP nach Schema-F konzipiert und gerade beim Titeltrack und dem folgenden 'Sudden Deaf' lässt mich wirklich überhaupt kein Moment aufhorchen. Stattdessen poltert das Trio irgendwie recht belanglos an mir vorbei, was sich erst mit 'Get Away' ändert. Auch hier hat man die grundlegende DNA des Songs schon einmal deutlich überzeugender bei anderen Bands gehört, aber wenigstens punktet die Komposition mit einem ordentlichen Refrain, der sich recht zügig im Ohr festbeißt.
Unter dem Strich höre ich auf "Feverish" aber keine massive Steigerung zum direkten Vorgänger oder dem von meinem Kollegen Backes besprochenen "Feeding The Tapeworm" weshalb ich auch nur 5,5 Punkte zücken würden, wenn wir denn Punkte für EPs vergeben würden. So bleibt mit abschließend nur zu sagen, dass sich ein Antesten für Fans von einem Crossover zwischen Punk und Hardcore hier vielleicht lohnen könnte, sofern ihr auf der Suche nach nettem Genre-Futter seid und sonst schon alles gehört habt.
- Redakteur:
- Tobias Dahs