GALLAGHER, RORY - All Around Man - Live In London
Mehr über Gallagher, Rory
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 07.07.2023
- Continental Op
- Heavens Gate
- Don't Start Me Talkin'
- Kid Gloves
- Mean Disposition
- The Loop
- Tattoo'd Lady
- The King Of Zydeco
- Moonchild
- Out On The Western Plains
- Ride On Red, Ride On
- Walkin Blues
- Empire State Express
- Shadow Play
- I Wonder Who
- Shin Kicker
- Middle Name
- When My Baby She Left Me
- Ghost Blues
- Messin' With The Kid
- Keep A Knockin'
- Bullfrog Blues
- All Around Man
RORY GALLAGHER live in seiner Spätphase.
Von RORY GALLAGHER sind nach seinem Tod mehr Livealben erschienen als zu seinen Lebzeiten. Das neueste, "All Around Man - Live in London" wurde im Dezember 1990 aufgenommen und stellt insofern etwas Besonderes dar, als es das Spätwerk des großen irischen Gitarristen präsentiert. RORY GALLAGHER stellte auf jener Tour sein - wie wir heute wissen - letztes Studioalbum "Fresh Evidence" (1990) vor, von dessen zehn Liedern immerhin sieben gespielt wurden, und auf der Bühne stand eine fünfköpfige Band. Von einer Quartettphase mit Keyboards Mitte der 70er abgesehen, hatte Gallagher mit TASTE und unter eigenem Namen bis dahin immer in Triobesetzung gespielt. Nun waren mit Tasten und Mundharmonika zwei weitere Instrumente hinzugekommen, die mit ihrem deutlichen Anteil den Sound beeinflussten.
Ob es nur an der veränderten Besetzung lag oder vielleicht auch an seinem etwas höheren Alter oder seinem angeschlagenen Gesundheitszustand, darüber kann nur spekuliert werden, aber nachdem die Liveaufnahmen aus den 70er und frühen 80er Jahren überwiegend Blues-Hardrock enthielten, besteht das Liveprogramm von RORY GALLAGHER 1990 eher aus Mid-Tempo-Nummern und lässigem Boogie ('Kid Gloves', 'When My Baby She Left Me', 'Keep A Knockin´'). Gerade beim Boogie leisten die beiden neuen Instrumente wichtige Beiträge. 'The King Of Zydeco' stellt mit einem Akkordeon eben jene Musikrichtung in den Vordergrund, während mit 'Mean Disposition' ein entspannter Slow Blues gespielt wird. Dass Gallagher und Band aber immer noch rocken konnten, beweisen die Klassiker 'Moonchild' und 'Shin Kicker' sowie die Interpretationen der Blues-Oldies 'Don't Start Me Talkin´' und dem titelgebenden 'All Around Man' als heftigem Finale.
Zentrum des Albums ist aber natürlich der herausragende Gitarrist Rory Gallagher, der mit verschiedenen Spieltechniken auf der elektrischen wie der akustischen Gitarre und mit dem Bottleneck brilliert. Nicht zu vergessen sind seine großartigen Bandmitglieder. Auf dem soliden Fundament, das Bassist Gerry McAvoy und Drummer Brendan O'Neill legen, werfen sich Mr. Gallagher, Geraint Watkins an den Tasteninstrumenten und Mark Feltham an der Mundharmonika souverän die Bälle zu. Rory Gallagher funktioniert nicht nur als Solist, sondern auch als Teamplayer. Außerdem präsentiert er sich hier als nach wie vor innovativer Musiker, der keine Routine aufkommen lässt. So hört man bei älteren Stücken interessante Interpretationsunterschiede gegenüber früheren Liveaufnahmen. Es ist beachtlich, wie er selbst einen altbewährten Fanfavoriten wie 'Tattoo'd Lady' neu interpretiert.
"All Around Man - Live In London" ist ein weiteres posthumes Livealbum, das sich des Verstorbenen als würdig erweist. Das Album ist als hier besprochene Doppel-CD, Tripel-LP und digital erhältlich.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser