GENTLE BEAST - Gentle Beast
Mehr über Gentle Beast
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sixteentimes Music
- Release:
- 17.03.2023
- Asteroid Miner
- Joint Venture
- Super Sapiens
- Beast
- Greedy Man
- Headcage
- Caterpillar
- Toxic Times
Wüstenrock aus den Alpen!
Was haben die Schweizer Alpen und die kalifornische Wüste gemeinsam? Nicht viel würde ich sagen, doch offensichtlich kann auch der Ausblick auf schneebedeckte Gipfel und grüne Täler zum beherzten Griff zur Gitarre inspirieren, um selbiger einige fiese und staubtrockene Riffs zu entlocken. Denn genau darauf haben sich die Eidgenossen GENTLE BEAST spezialisiert und liefern mit "Gentle Beast" dieser Tage ihr Debüt ab, das uns insgesamt acht wuchtige Rocker serviert.
Das Fundament legen dabei Alex Streit am Schlagzeug und Basser Tobi Rickli, während Manu "Cioffi" Ciofalo und Janek Huschke für die verzerrten Gitarrensalven zuständig sind. Bandgründer und Fronter Timo Dinter komplettiert schließlich die Band und ist mit seinen teils flehenden, teils gebrüllten Vocals die Kirsche auf dem Wüstenrock-Sahnekuchen. Selbiger braucht aber durchaus ein paar Minuten, um so richtig zu munden, denn der Opener 'Asteroid Miner' ist doch noch reichlich verschroben und sperrig. Klar, eine gewisse Psychedelic-Note gehört schon immer zum guten Stoner-Rock-Ton, doch irgendwie bremst mir selbige hier den Song etwas zu sehr aus, weshalb der Funke nicht sofort überspringen will.
'Joint Venture' entpuppt sich da im Anschluss schon als deutlich besseres Zündholz, was angesichts der puren Riff-Gewalt, die einen hier ab der ersten Sekunde überrollt, aber auch kein Wunder ist. Im Gegenteil, mit seinem punkigen Einschlag und starken Shouts ist die Nummer eine echte Ohrenweide und dürfte insgesamt mein Liebling auf dem Debüt sein. Knapp dahinter kommt 'Super Sapiens' über die Ziellinie, der eine episch angehauchte Rock-Abfahrt ist und gerade im hinteren Drittel mit einem coolen Breakdown inklusive MAIDEN-Leadgitarren auftrumpft. Ist man dann erst einmal aufgewärmt, funktioniert auch das psychedelische und melancholische 'Beast' wunderbar, bevor bei 'Greedy Man' wieder die Sechssaiter mit viel Fuzz und Verzerrung das Zepter übernehmen. Generell sind die Schweizer immer dann besonders stark und rocken überzeugend, wenn es härter und mit durchgetretenem Gaspedal zur Sache geht.
So könnte ich zwar auch noch weiter über die Songs auf "Gentle Beast" referieren, doch eigentlich ist schon längst alles Wichtige gesagt: GENTLE BEAST ist mit dem Erstling ein unterhaltsames, kompaktes und wuchtiges Album gelungen, das zwar ganz sicher das Stoner-Rad nicht neu erfindet, jedem Fan des Genres aber jede Menge Freude bereiten dürfte. Und so gibt's auch von mir 7,5 Punkte mit starker Tendenz nach oben und ein Vermerk auf meinem Wüstenrock-Merkzettel.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs