GLOSON - Grimen
Mehr über Gloson
- Genre:
- Doom / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Art Of Propaganda
- Release:
- 13.02.2017
- Prowler
- Fabulist
- Antlers
- Cringe
- Specter
- Embodiment
Postmetallische Background-Sounds.
Bereits die vorangegangene EP hatte reihenweise Augenblicke, die aus der sphärischen Perspektive interessant erschienen, bei dauerhafter Beschallung aber nicht jene Reize ausübten, deren Langzeitwirkung sonderlich intensiv erscheinen. Ähnliches ist nun auch für das Full-Length-Debüt von GLOSON zu befürchten, das mit seinem Mix aus Death Metal und Doom zwar wieder in diese düstere, atmosphärische Kerbe haut, bis auf eine satte Anzahl tiefer Gitarrenwände nicht viel in petto hat, an das man sich auf lange Sicht erinnern wird - und das scheint dann auch zu wenig zu sein, um sich zu diesem Zeitpunkt fest zu etablieren.
Der Nachfolger von "Yearwalker" setzt auf vereinheitlichtes Tempo und vereinzelte melancholische Ingredienzien, kommt aber relativ hüftsteif aus den Boxen und erreicht nicht jene Tiefe, die man von vergleichbaren Post-Metal-Cocktails gewohnt ist. Die Gitarren sind fett, das Gebrüll ist passend dazu sehr brachial, und wenn es um Slow-Motion-Riffing geht, macht den Schweden sicherlich auch so schnell niemand etwas vor. Aber was nützt es, wenn die sechs Stücke von "Grimen" vorwiegend langweilig sind und trotz ihrer individuell recht langen Laufzeit immer wieder alles tun, um jedweden Akzent möglichst auszuschließen. Denn nur auf den rauen Gitarrensounds ausruhen kann sich heute wohl kaum mehr jemand - schon mal gar nicht, wenn man in der bisherigen Laufbahn noch nicht mit entscheidenden Ideen im Songwriting glänzen konnte.
"Grimen" geht als Background-Beschallung in Ordnung und funktioniert hier auch erstaunlich gut. Sucht man allerdings nach Genussmomenten für die getrübte Seele, kann GLOSON auch diesmal nicht liefern und bleibt kreative Meisterstücke weiterhin schuldig!
Anspieltipp: Fabulist
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes