GO AHEAD AND DIE - Unhealthy Mechanisms
Mehr über Go Ahead And Die
- Genre:
- Death / Thrash / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 20.10.2023
- Desert Carnage
- Split Scalp
- Tumors
- Drug O-Cop
- No Easy Way Out
- M.D.A. (Most Dangerous Animals)
- Chasm
- Cyber Slavery
- Blast Zone
- Unhealthy Mechanisms
Auch auf dem Zweitwerk noch etwas ziellos...
Ich persönlich würde mich ja als großen Fan von Max Cavalera und all seinen diversen Bandprojekten bezeichnen, wobei meine Liebe damals mit SEPULTURAs Livealbum "Under A Pale Grey Sky" so richtig begann. Doch es ist auch eine schlichte Wahrheit, dass nicht alles sofort zu Gold wird, woran Mr. Cavalera seine Hände legt. Ein solches Unterfangen war bisher auch das gemeinsame Projekt mit seinem Sohn Igor, das auf den Namen GO AHEAD AND DIE hört und mit dem selbsbetitelten Debüt zwar einen schönen Oldschool-Death-Thrasher abgeliefert hat, mich aber nicht unbedingt restlos überzeugen konnte. Entsprechend gespannt bin ich daher auch, wohin die Reise nun mit dem Zweitwerk "Unhealthy Mechanisms" gehen wird.
Schon das eröffnende 'Desert Carnage' macht aber schnell klar, dass der "Unealthy Mechanisms"-Apfel nicht besonders weit vom "Go Ahead And Die"-Stamm auf dem Boden aufschlägt, denn auch anno 2023 bieten Igor und Max eine wilde und rasante Oldschool-Abreibung, die sich vor allem am SEPULUTRA-Frühwerk orientiert, dem Max ja auch gerade selbst mit einer Neueinspielung von "Bestial Devastation" Tribut gezollt hat. Dabei ist GO AHEAD AND DIE aber sogar noch tiefer in den Untiefen des Death Metals unterwegs und zitiert munter Helden wie BOLT THROWER oder ENTOMBED, ohne dabei je das treibende Thrash-Fundament oder auch die Hardcore-Schlagseite komplett aus den Augen zu verlieren. Gepaart mit einer wirklich klassischen Produktion, bei der auch ein paar kleine Hakler an der Gitarre nicht unnötig aufpoliert wurden und deren Gesang sich in herrlichen Achtziger-Hallfahnen verliert, stimmt so die Zutatenmischung eigentlich wieder.
Doch das war auch bereits beim Debüt so, das eigentlich primär vom doch etwas unfertigen und teils etwas vorhersehbaren Songwriting ausgebremst wurde. Und auch die ungesunden Mechanismen teilen dieses Problem, denn Tracks wie 'Split Scalp' oder 'Tumors' wirken teilweise etwas ungeschlacht zusammengestöpselt, wenn sie munter BOLT THROWER-Riffs und rasende Thrash-Attacken durcheinanderwerfen. Gerade die Übergänge zwischen den einzelnen Passagen wirken dabei oftmals etwas holprig, wenn vom wuchtigen Groove plötzlich und ohne Vorwarnung in rasanten Thrash-Galopp gewechselt wird. Eine Enttäuschung ist die Scheibe aber natürlich trotzdem nicht, dafür gibt es gerade hinten raus doch zu viele Tracks, die mich aufhorchen lassen. 'Chasm' etwa ist einen wunderbar ungestümer Death-Bastard, der brutal aus den Boxen donnert und alles in seinem Weg überrollt. Ebenso kann der sehr an DISSECTION und ENTOMBED angelehnte Titeltrack zum Abschluss noch einmal ein dickes Ausrufungszeichen setzten und auch das bereits erwähnte 'Desert Carange' geht als Höhepunkt des GO AHEAD AND DIE-Zweitwerks durch.
Trotzdem bleibt das Vater-Sohn-Gespann im reichlich gefüllten Portfolio von Mr. Cavalera das Projekt, das mir am wenigsten gibt. Klar, die Ansätze und viele tolle Ideen sind da und auch die generelle Oldschool-Ausrichtung gefällt mir sehr, aber auch beim zweiten Album ist einfach noch nicht so richtig klar, wohin die Reise denn nun gehen soll. Einfach Versatzstücke der eigenen Idole in einem wilden Stilmix zusammenzustöpseln kann auf Dauer irgendwie nicht die Antwort sein, zumindest wenn es darum geht, ein schlüssiges und in sich komplett zwingendes Album zu kreieren. Zu sieben Punkten reicht es dank der durchaus vorhandenen Highlights aber dennoch.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs