GOATWHORE - Carving Out The Eyes Of God
Mehr über Goatwhore
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 19.06.2009
- Apocalyptic Havoc
- The All Destroying
- Carving Out The Eye Of God
- Shadow Of A Rising Knife
- Provoking The Ritual Of Death
- In Legions I AM Wars Of Wrath
- Reckoning Of The Soul Made Godless
- This Passing Into The Power Of Demons
- Razor Flesh Devoured
- To Mourn And Forever Wander Through Forgotten Doorways
New Orleans vs. Oslo - Dreckige Sounds treffen auf infernalische Atmosphäre!
Sage bitte noch einmal jemand, der einzig wahre Black Metal könne lediglich in Norwegen produziert werden. Dies ist alleine deshalb schon Unsinn, da auch in den skandinavischen Nachbarländern bereits einige edle Szene-Vertretungen eingespielt wurden. Aber auch jenseits des großen Teiches wurde der finstere Stahl in den vergangenen jahren geschmiedet und gepflegt - und wir sprechen hier natürlich nicht von zweifelhaften Erscheinungen wie JUDAS ISCARIOT und dergleichen. Nein, es sind Bands wie GOATWHORE, die die Flaggen gehisst und hoch gehalten haben und seit geraumer Zeit den Underground mit wertigen bis superben, hierzulande aber dennoch schmerzlichst unterbewerteten Releases gefüllt haben. "Carving Out The Eyes Of God" ist nun der nächste Versuch, auch das europäische Publikum davon zu überzeugen, welch erstklassige Band sich hinter diesem Banner verbirgt.
Und für diesen Schritt haben sich GOATWHORE musikalisch ein ganzes Stück fortentwickelt. Die schrammeligen Gitarren sind zwar weiterhin fester Bestandteil des musikalischen Outputs, jedoch verzichten die Amis heuer beinahe komplett auf die Sludge-Anteile in ihrer Musik. Damals immer wieder als Pendant zu SOILENT GREEN gefeiert, bewegt sich die Band nun ganz deutlich im apokalyptischen Sektor. Die Arrangements haben sich in ihrem Schema grundlegend verändert, was dazu führt, dass besonders im Rhythmus-Abteil eine Menge Bewegung in die Sache kommt. Das Gros der zehn neuen Stücke wird so zum Beispiel von einem deftigen Doublebassgewitter begleitet, zusätzlich angefeuert durch vermehrte Tempovorstöße und deutliche radikalere Songstrukturen. Lag noch auf dem letzten Werk "A Haunting Curse" eine gewisse Lässigkeit in der Luft, ist diese nun einer jederzeit greifbaren Entschlossenheit gewichen. Das Resultat spiegelt sich in Abrissbirnen wie 'Shadow Of A Rising Knife' und 'The Passing Into The Power Of Demons' wider, die wohl am deutlichsten das erneuerte gesicht der Band offenbaren.
Und trotzdem müssen sich Fans der ersten Stunde nun nicht vor einer völligen musikalischen Kehrtwende fürchten, da die Entwicklung zwischen alt und neu nahtlos ineinander übergeht. Songs wie 'In Legions I Am Wars Of Wrath' oder 'Carving Out The Eye Of God' demonstrieren einerseits die Thrash-Qualitäten mit Southern-Einschlag in iher gewohnten Pracht, verwenden hierzu aber gleichzeitig auch die finsteren Elemente, die sich wie ein roter Faden durch das komplette Albumgerüst ziehen. Doch genau diese Kombination macht "Carving Out The Eyes Of God" auch so gefährlich und unberechenbar und beschreibt letztendlich auch die außergewöhnlichen Qualitäten der New Orleans-Truppe. Zu behaupten, der Black Metal würde hier neu definiert, führt womöglich noch zu weit. Aber grundsätzlich bewegt sich die Musik in eine Richtung, die der gesamten Szene einige brauchbare Impulse verpasst - und das ist auch verdammt gut so!
Anspieltipps: Carving Out The Eye Of God, Reckoning Of The Soul Made Godless, To Mourn And Forever ander Through Forgotten Doorways
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes