GREENSLEEVES - Inertial Frames
Mehr über Greensleeves
- Genre:
- Progressive Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Avoid The Light Records (Eigenproduktion)
- Release:
- 29.09.2014
- Fireflies
- Unsolved
- Construct
- Dyschromatopsia
- Decoding Love
- Broken
- Fading Heroes
- Seed Of Ego
- Lich Bride
- Fixed
- Inertial Frames
- The Little Things
Prog-Power-Kracher sondersgleichen
Die 90er waren nicht nur das Jahrzehnt, in dem der Metal allenthalben für tot erklärt wurde, sie waren auch das Jahrzehnt, in dem vor allem aus Amerika eine ganze Reihe von Bands kamen, die Progressive und Power Metal der US-Schule verbanden. MYSTIC FORCE, MYSTIK, BORN OF FIRE, die Liste ließe sich noch ewig weiterführen. Was all diese Bands gemeinsam hatten, war ein geringer Erfolg und starke Alben.
GREENSLEEVES aus Brasilien teilte dieses Schicksal, nur hatte die Band noch weniger Erfolg. Dennoch tat man sich nach zehnjähriger Pause im Jahr 2007 erneut zusammen, um einen weiteren Anlauf zu nehmen. Das neueste Ergebnis dieses Versuchs hört nun auf den Namen "Inertial Frames" und ist mehr als nur ein Achtungserfolg geworden.
In zwölf Stücken deckt die Gruppe die gesamte Bandbreite anspruchsvoller Metal-Musik mit Melodie ab, von thrashigen Abfahrten, wie im Opener 'Fireflies', über ruhigere Momente, wie in 'Unsolved', bis hin zu düsteren Akustikparts, die an ICED EARTH erinnern. Im abschließenden 'The Little Things' ist so für eine Menge Abwechslung gesorgt. Zudem schafft es GREENSLEEVES, trotz hohem technischem Anspruch, immer noch einen eingängigen Refrain oder ein Gitarrenlead einzubauen, das jeden Song im Ohr hängen bleiben lässt. Für eine Eigenproduktion ist der Sound mehr als beachtlilch, ja er genügt locker allen internationalen Standards, räumt allen Instrumenten genug Platz ein, ohne aufgeblasen zu klingen.
Musikalisch kann die Band aus dem Vollen schöpfen. Das Gitarrenduo rifft, soliert und schüttelt sich tolle Leads aus den Ärmeln, dass es eine wahre Freude ist. Die Rhythmusfraktion hat ordentlich Druck auf den Kesseln, scheut aber auch die frickeligen Taktverschiebungen nicht und über allem thront ein Sänger, der von düster-aggressiv bis Luftschutzsirene das volle Programm beherrscht. Dabei erinnert er in seinen stärksten Momenten auch mal an Sangesgott Harry Conklin, ein Gütesiegel sondersgleichen im klassischen Heavy Metal. Das Ergebnis: "Inertial Frames" ist ein komplexes, abwechslungsreiches und mitreißendes Album zwischen Power und Progressive Metal, das sich Fans des Genres auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst