HAAN - Sing Praises
Mehr über Haan
- Genre:
- Noise / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Kaos Kontrol
- Release:
- 14.10.2016
- The Cutting
- Shake The Meat
- War Dance
- Pasture / Abuela
Dreckiger NYC-Brocken für Freunde von "The Origin Of The Feces".
Erinnert sich noch jemand an die ersten Gehversuche von TYPE 0 NEGATIVE bzw. die eruptiven Ausbrüche aus dem CARNIVORE-Lager? Vielleicht ist die neue EP von HAAN nicht in Gänze mit diesen Klassikern gleichzusetzen, doch die Truppe aus New York City teilt nicht nur die Herkunft mit Pete Steele und seinem Vermächtnis.
Auf "Sing Praises" zaubert die Band einen ziemlich deftigen Noise-Klumpen aus der Tasche, dessen fieses Antlitz weit bedrohlicher auf seine Hörer herabstarrt als der seltsame Pferdekopf auf dem Cover des Albums. Die Songs sind sehr kompakt gebündelt, jedoch mit genügend apokalyptischer Ausstrahlung gesegnet, um so manchem Post-Metal-Verfechter schnell einmal den Kopf zu verdrehen.
Schon der Opener 'The Cutting' stellt unmissverständlich klar, dass HAAN nicht zum Spaßen aufgelegt ist und viel lieber ordentlich querschießt. Die Gitarren tendieren stellenweise zum Industrial-Stampfsound, das lärmige Wummern des Basses bringt die Magengrube zur Atemnot, und die eindringlichen Shouts machen eben genau das, was Master Steele zu Lebzeiten gerne gemacht hat: beeindrucken. So färbt sich das eigenwillige Songgemisch immer düsterer und erlebt im etwas längeren Rausschmeißer 'Pasture/Abuela' schließlich einen monumentalen Höhepunkt. Doch selbst der ist noch dreckig und fies!
So stark das Ganze aber auch ist, so deutlich wird hier der Eindruck in den Raum gestellt, dass HAAN auf Albumdistanz womöglich noch viel besser funktioniert, weil das Klangerlebnis fast schon zu intensiv ist, als dass man es nach 18 Minuten beenden darf. Sei's drum: "Sing Praises" überzeugt voll und ganz und macht auch in seiner durchweg beklemmenden Stimmungslage richtig Laune. Oder kurz: Bitte schleunigst zugreifen!
Anspieltipps: Pasture/Abuela, Shake The Meat
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes