HAIKU FUNERAL - Hallucinations
Mehr über Haiku Funeral
- Genre:
- Ambient / Experimental
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Aesthetic Death
- Release:
- 11.05.2016
- The First Amphetamine Kiss
- Hallucinations
- Razgrajdane
- Glasat
- Suicide Organ
- Servants Of Fire
- Darkest Day Of The Year
- Faiths Black Orgasm
- The Final Amphetamine Kiss
- The Last Hallucination Of Christ
Der nächste Rohrkrepierer im Ambient-Kosmos
Bereits auf ihren vorangegangenen Werken haben diese Männer aus Bulgarien einen eher zwiespältigen Eindruck hinterlassen; die Ambient-getränkten Klagcollagen verliefen sich im Nirgendwo und vermittelten irgendwann nur noch den Eindruck purer Anstrengung - sowohl bei den Musikern, als auch bei ihren potenziellen Hörern.
Dennoch hat HAIKU FUNERAL seine Vorgehensweise keinen Deut verändert und beruft sich nach wie vor auf die vermeintliche Kunst experimenteller düsterer Soundflächen. Und wiederum steht die Truppe aus Osteuropa mit einer neuen Platte sofort im Abseits, weil die teils verstörenden, teils auch einfach nichtssagenden Outputs nichts anderes tun, als das Nervenkostüm der Zuhörer massiv zu strapazieren.
"Hallucinations" überschlägt mal wieder die Regeln des traditionellen Songwritings und begibt sich einmal mehr in jenen luftleeren Raum, in dem sich HAIKU FUNERAL inzwischen heimisch fühlt. Alles ist erlaubt, alles ist möglich, am Ende ist das meiste aber auch wieder extrem langweilig, weil die ersuchte Eindringlichkeit schon an der Hausmatte abgestellt wird und auch jeder Anflug von Intensität keinen Einlass bekommt. Erneut stolpert man über das fragmentierte Vorgehen, arbeitet keine klaren Highlights heraus, scheint aber auch nicht interessiert, den Fluss der Songs ein wenig lebendiger zu gestalten. Alles wird dem Zufall überlassen, und kaum hat man die erste Viertelstunde überstanden, entdeckt man so viele nervige Paralleln zu "Nightmare Painting", dass man geneigt ist, dem Treiben schon ein vorzeitiges Ende zu bereiten.
Leider wird aber auch das Durchhaltevermögen nicht belohnt, da sich HAIKU FUNERAL ab einem bestimmten Punkt nur noch in purer Selbstverliebtheit suhlt und mit einer Scheißegal-Attitüde alles laufen lässt, was gerade aus dem Rechner kommt. Das mag im Sinne von Eigenwilligkeit vielleicht noch ein Pluspunkt sein, aber auf den kann man auch getrost verzichten. Denn man muss es klar und deutlich sagen: "Hallucinations" wäre am besten eine Halluzination geblieben und hätte vielen geneigten Interessenten die musikalischen Qualen erspart, die man hier durchleidet.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes