HAIKU FUNERAL - Nightmare Painting
Mehr über Haiku Funeral
- Genre:
- Industrial / Ambient
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Aesthetic Death
- Release:
- 31.10.2011
- The Nightmare Door
- Blacklight Amniotic Erotica
- Scorpion Ritual
- Behemoth Rising
- Raining Nightbirds
- The Flags Of A New Empire Burn
- Death Poem
- Heavy Breasted Innocence
- Your Heart A Black Tunnel
- Damnation
Was könnte verstörender sein als diese Alptraum-Malerei?
Das Zussammentreffen von William Kopecky und Dimitar Dimitrov ist im Hinblick auf den musikalischen Background der beiden Musiker schon eine ziemlich bizarre Angelegenheit. Während Erstgenannter nämlich vornehmlich in der progressiven Rockmusik beheimatet ist, fühlte sich sein bulgarischer Sidekick bislang vor allem in schwarzmetallischen Regionen so richtig wohl. Ihre Kollaboration bei HAIKU FUNERAL sollte also eine interessante Angelegenheit werden, jedoch keinesfalls eine Stilkreuzung der bisherigen musikalischen Lebenserfahrungen. Stattdessen zelebriert das Duo auf "Nightmare Painting" die finstere Elektronik, nähert sich der Industrial-Zone an, wirft Ambient-Ideen in den Raum und setzt sich im Stile der Avantgarde inhaltlich keine Grenzen. Doch eben jene hätte "Nightmare Painting" sehr gut vertragen können; in der vorliegenden Konstellation ist das Ganze nämlich viel eher eine Ansammlung biederer, unzusammenhängender Fragmente.
Immerhin gehen die beiden Herren jedwedes Risiko ein und sind stetig bemüht, sich in kein Korsett pressen zu lassen; ihr erstes gemeinsames Werk ist erfinderisch und sehr experimentell, ausgestattet mit dem Mut zum Risiko. Allerdings wirken diese Attribute in der Nachbetrachtung eher wie die Schmälerung einer kompositorischen Katastrophe. Denn es dauert nur wenige Sekunden, bis man schon die ersten offensiven Gedanken gegen diesen düsteren Industrial-Cocktail vorbringen mag. Denn am Ende sind es tatsächlich einfach nur einige teils maschinelle Bausteine, die sich hier zusammenfügen sollen, aber gemeinsam nicht harmonieren. Die Soundflächen in 'Raining Nightbirds' und der finstere Output in 'Damnation' sind noch einigermaßen tragbar; ansonsten ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, in welchem Kosmos sich die beiden Masterminds herumtreiben und welche Grundaussage sich hinter "Nightmare Painting" verbergen soll. Einzig und alleine die Tatsache, dass hier eine dauerhaft verstörende Atmosphäre konstruiert wird, bleibt haften. Ansonsten verkümmert die neue Scheibe von HAIKU FUNERAL in ihrer unästhetischen Einsamkeit und strapaziert dort hoffentlich nicht die Nerven potenziell Interessierter.
Anspieltipp: Damnation
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes